Über die letzten Monate der Corona-Pandemie wurde die Notwendigkeit der Digitalisierung in Unternehmen deutlich. Die Aufrechterhaltung des Betriebs besonders bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit fehlender digitaler Infrastruktur und Ausstattung, stellte eine große Herausforderung dar. In der Studie der McKinsey & Company (How the German Mittelstand is mastering the COVID-19 crisis) wird aufgezeigt, das aktuell 89 Prozent der Unternehmen das Vorhaben der Digitalisierung priorisieren. 34 Prozent davon gaben an, erst durch die Umstände der Pandemie auf die Notwendigkeit aufmerksam geworden zu sein. Trotzdem ist noch immer eine Digitalisierungslücke bei deutschen KMU zu erkennen. Dabei nennen sie vorrangig die hohen Investitionskosten (36 Prozent) als Digitalisierungshürde aber auch die Sicherstellung des Datenschutzes (31 Prozent) und die Gewährleistung der IT-Sicherheit (31 Prozent). (Telekom Analyse des Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020 – Der digitale Status Quo des deutschen Mittelstandes). Mit der neuen Förderung „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) werden nun die Fördermöglichkeiten der Digitalisierung des Mittelstandes erweitert, um Zukunfts- und Innovationsfähigkeit zu unterstützen.
„Eine Digitalisierung des Unternehmens in all seinen Facetten bedeutet für KMU weitreichende interne Prozessoptimierungen, eine Flexibilisierung der Arbeitsumgebungen sowie neue Impulse für Wachstum und Vernetzung. In Summe stärkt dies die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, insofern die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung aufgegriffen und gemeistert werden.“
Ronny Franke, Vertriebsleiter Mittelstand, Telekom MMS
Unternehmen beschäftigen sich tagtäglich mit der eigenen Unternehmensaufstellung. 2019 wurde dabei bereits von 45 Prozent der KMU das Experimentierstadium der Digitalisierung verlassen und 51 Prozent verankerte das Thema in der Geschäftsstrategie (Telekom Analyse des Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/2020 – Der digitale Status Quo des deutschen Mittelstandes). Trotzdem gab es noch einige KMU, die Digitalisierung nicht als Hauptziel für Gegenwart und Zukunft ansahen. Das Kernbusiness stand im Fokus und lief, so dass die Weiterentwicklung in die digitale Infrastruktur und Ausstattung keine drängende Notwendigkeit hatte. Doch die Corona-Pandemie mit dem einhergehenden Lockdown setzt neue Impulse für die Digitalisierung von Geschäftsmodellen und -prozessen, aufgrund fehlender Nachfrage oder Ausfall von Zulieferungen sowie der Reiseeinschränkungen, Home Office Situation für Mitarbeiter und Kunden mit der einhergehenden Herausforderung interne Prozesse besser papierlos und digital abarbeiten zu können. Jetzt wird deutlich, dass sich nun doch vermehrt mit dem Thema Digitalisierung auseinandergesetzt werden muss, um Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern. Zudem ist ein Unterschied zwischen den östlichen und westlichen Teilen Deutschlands zu erkennen. An dieser Stelle sollte die neue BMWi Förderung den Impuls für einen gleichen Digitalisierungsgrad geben.
Es kristallisiert sich dabei heraus, dass die Digitalisierung in verschiedenen Bereichen wie im Vertrieb, Marketing oder Service einen besonders großen Mehrwert liefert. Unternehmen können sich beispielsweise mit neuen digitalen Lösungen auf dem Markt stärker von ihren Mitstreitern differenzieren, sodass Kunden sie aufgrund der effizienten Prozesse positiver wahrnehmen und die Wettbewerbsfähigkeit erhöht wird. Daneben sehen Unternehmen ebenso eine große Relevanz in der verstärkten Digitalisierung von internen Prozessen. Gerade in Zeiten des Lockdowns ist deutlich geworden, dass optimale Arbeitsprozesse mehr als nur ein gut eingerichtetes Büro benötigen. Standortübergreifendes Arbeiten, Meetings, Freigabeprozesse oder Dokumentenablage, alles Komponenten die am Arbeitsplatz der Zukunft auch online funktionieren. Auch das Thema Automatisierung ist ein relevantes Handlungsfeld, um beispielsweise durch RPA (Robotic Process Automation) Prozesse zu beschleunigen und Routineaufgaben zuverlässig abzuarbeiten. All diese Faktoren begünstigen zudem die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen, da digitale Unterstützung oft auch mit einer Arbeitserleichterung und besseren Zusammenarbeit einhergeht.
> Unsere Angebote für den digitalen Arbeitsplatz
Mit der zunehmenden Digitalisierung geht allerdings auch ein höherer Anspruch an die IT-Infrastruktur sowie Angreifbarkeit der Systeme einher, so dass auch neue Anforderungen an einen sicheren und zuverlässigen Betrieb gestellt werden müssen. Cloud Lösungen bieten hier die beste Möglichkeit, um flexibel und dynamisch auf die Anforderungen zu reagieren und die Kosten gemäß des Leistungsumfangs anzupassen. Für das Thema IT-Sicherheit und die entsprechenden Vorkehrungen müssen Unternehmen und deren Mitarbeiter zukünftig stärker sensibilisiert werden.
> Unsere Angebote für digitale Zuverlässigkeit
Auch Ronny Franke, Vertriebsleiter Mittelstand Telekom MMS, sieht hier mit der Deutschen Telekom AG die Verantwortung als zuverlässiger und erfahrener Partner diesen Unternehmen sowohl in der Bereitstellung der Infrastruktur als auch beratend zur Seite zu stehen. Vor allem die strategische Ausrichtung und Ermittlung der relevanten Handlungsfelder sowie die Beratung zur Integration in die bestehende Systemlandschaft in den Unternehmen sieht er als große Herausforderung, die wir als Digitaldienstleiter mit entsprechenden Reifegradanalysen (wie am Beispiel unseres Kunden Gerolsteiner) unterstützen. Auch wenn die Beratungsleistung in dem Förderprogramm als solche nicht bezuschusst wird, ist sie dennoch eine wichtige Voraussetzung, um den geforderten Digitalisierungsplan für die Antragstellung zu entwickeln.
Förderungsüberblick
Die neue Förderung des BMWi „Digital Jetzt“ soll den deutschen Mittelstand dazu anregen, in Zukunft stärker in digitale Technologien und die Qualifikation der Beschäftigten zu investieren. Ab dem 07.09.2020 bis einschließlich 2023 können Unternehmen einen Antrag auf die „Digital Jetzt“ – Förderung stellen.
Was genau wird mit „Digital jetzt“ gefördert?
Die „Digital jetzt“- Förderung besteht aus zwei Modulen, um die passende digitale Transformation zu gewährleisten. Beide Module können in Anspruch genommen werden und müssen nicht zwingend zusammenhängen. Insgesamt kann die Förderung bis zu 70 % für die Investition in Digitalisierung betragen. Der Plan der zwei Module liefert die langfristige Wirkung der Investitionen, vermeidet Mitnahmeeffekte und erzeugt zudem keine große bürokratische Hürde für die Antragsstellung.
Modul 1: Investition in digitale Technologien
- Investitionen in neue Hard- und Software. Wichtig sind hier interne und externe Vernetzungsförderungen des Unternehmens. Das bedeutet die Einführung von datengetriebenen Geschäftsmodellen, künstlicher Intelligenz, Cloud-Anwendungen, Big-Data, Einsatz von Hardware sowie IT-Sicherheit und Datenschutz.
Modul 2: Investition in die Qualifizierung der Mitarbeitenden
- Direkt im Unternehmen den Mitarbeiter*innen das notwendige Know-how zu vermitteln, ist wichtig, um so eine starke interne Struktur aufzubauen.
- Investitionen sollen dabei in Weiterbildungsmaßnahmen zur digitalen Transformation stattfinden. Beispielsweise in Bereichen wie der digitalen Strategie, digitalen Technologie, IT-Sicherheit und Datenschutz aber auch zu digitalen Basiskompetenzen.
Wer kann die neue BMWi Förderung erhalten?
- rechtlich selbstständige Unternehmen
- kleine – und mittelständische Unternehmen (3 – 499 Mitarbeiter*innen zum Zeitpunkt der Antragsstellung) einschließlich Handwerksbetriebe und freie Berufe
Zuwendungsvoraussetzungen
- die Verwendung der BMWi Fördermittel muss nachgewiesen werden
- der Zuwendungsempfänger benötigt eine Niederlassung und Betriebsstätte in Deutschland
- das Vorhaben darf zum Zeitpunkt der Förderbewilligung noch nicht begonnen haben
- im Regelfall muss das Geplante innerhalb von zwölf Monaten nach Bewilligung umgesetzt werden
- Erstellung eines Digitalisierungsplanes
Wie hoch ist die „Digital jetzt“- Förderung?
Grundsätzlich handelt es sich bei der Förderung um einen nicht rückzuzahlenden Zuschuss für die KMU Digitalisierung. Je nach Größe des Unternehmens ist die Höhe der Förderung gestaffelt. Anträge bis zum 30. Juni 2021 haben folgende Förderansprüche:
Bei Anträgen nach dem 30. Juni 2021 sinkt die Förderquote in der jeweiligen Kategorie um 10 Prozentpunkte. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Förderquote durch die Bonusprozentpunkte auf bis zu 70 % erhöht werden.
>Bedingungen für eine erhöhte Förderquote.
Die maximale Fördersumme für die Digitalisierung des Mittelstandes
Die maximale Förderungssumme von Einzelunternehmen beträgt 50.000 EUR. Für Investitionen von Unternehmen in Wertschöpfungsketten und -netzwerken erhöht sich diese auf 100.000 EUR pro Antragsteller. Für die beantragte Förderungssumme liegt die Untergrenze bei 17.000 EUR im Modul 1 sowie bei kumulativer Inanspruchnahme der Module 1 und 2. Die Untergrenze für das Modul 2 beträgt 3.000 EUR.
Wie wird die Förderung beantragt?
Das entsprechende Antragstool ist ab 07.09.2020 verfügbar und auf der Webseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zu finden. Anträge müssen bis 2023 gestellt werden. Aufgrund von Anregungen und Rückmeldungen der Antragssteller sowie der großen Nachfrage nach dem Förderprogramm Digital Jetzt wurde das Antrags- und Registrierungsverfahren angepasst.
> Um welche Änderungen es sich handelt, erfahren Sie hier.
ACHTUNG! Gefördert werden nur solche Vorhaben, mit denen zum Zeitpunkt der Bewilligung noch nicht begonnen wurde!
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