Maximilian Beyer & Jonathan Beyer, Blockchain Solution Center der Telekom MMS
Polkadot verbindet verschiedene Blockchains mit dem Ziel, diese interoperabel zu machen, damit sowohl Informationen, als auch Werte ausgetauscht werden können. Polkadot ist als Layer-0-Protokoll bekannt, welches die grundlegende Architektur des Ökosystems und damit eine einheitliche Blockchain Plattform für die darauf aufbauenden Netzwerke (bekannt als Parachains bzw. Layer-1-Protokoll) schafft. Dieses Konzept zielt darauf ab, das Polkadot-Ökosystem skalierbar zu machen und einheitliche Sicherheits- und Kommunikationsstandards zu bilden. Hinter Polkadot steht die in der Schweiz ansässige Web3 Foundation.
Token- Abkürzung: | DOT |
Gegründet: | 2016 |
Ökosystem: | Kusama, Moonbeam, Moonriver, Altair |
Alle aktiven und zukünftigen Parachains werden dezentral von der Polkadot-Community selbst ausgewählt. Entsprechend können alle Polkadot-Tokeninhaber*innen unter den teilnehmenden Parachains abstimmen. Für ihre Stimme geben Sie die gewünschte Anzahl an DOT-Token an ihr Favoritenprojekt ab, welche sie nach einer Sperrfrist zurückerhalten. Zu den Gewinnerprojekten bisher gehören Acala, Moonbeam, Astar, Clover Finance und Centrifuge. Moonbeam überzeugte die Community mit der Möglichkeit, Ethereum-kompatible Smart-Contracts in das Polkadot Ökosystem zu bringen. sammelte Moonbeam während des Crowdloans, sprich der Abstimmungsphase, 600.000.000 $ in Form von DOT Token ein. Ein anderes Beispiel ist Acala, diese Parachain versucht der All-in-one-Defi-Hub von Polkadot zu werden. Dies sind nur zwei Beispiele für das wachsende Polkadot-Ökosystem. Die untenstehende Grafik zeigt die Größe und das Wachstum des Polkadot-Ökosystems.
Staking auf Polkadot
Der erste Schritt sich an Krypto zu beteiligen ist das „Kaufen und Halten“, die sogenannte HODL-Strategie (hold on for dear life). Diese Strategie wird durch den Glauben gefördert, dass ein Netzwerk nachhaltig Bestand hat und steht damit im Einklang mit einer langfristigen Investmentstrategie. Unter Staking versteht sich die Delegation von Tokens an einen Validator. Durch das Staking sichert der Delegator das Netzwerk ab und erhält dafür ein passives Einkommen in Form von nativen Tokens. Die durch Staking verdienten Rewards können entweder direkt ausgezahlt oder zum Staken wiederverwendet werden, um so vom Zinseszins zu profitieren.
Chancen:
- Passive Einnahmequelle in Form von Token-Rewards
- Unterstützung und Teilnahme an dezentralen Netzwerken
- Absicherung des Konsensmechanismus
Risiken:
- Slashing-Risiko, sprich das Löschen von Tokens als Konsequenz bei fehlerhaftem Verhalten eines Validators. Slashing ist Teil des Blockchain-Netzwerkes und dient als Sicherheitsmechanismus, um unrechtmäßiges Verhalten bzw. ungültige Transaktionen von Validatoren zu verhindern – deswegen ist auf die Wahl eines vertrauensvollen Validator Partners zu achten
- Regulatorische Unsicherheiten
- Sobald man den Stakingprozess auflöst, hat man eine Sperrfrist von 28 Tagen, in der man keinen Zugriff auf seine DOT Token hat
Schritt für Schritt: Staking am Beispiel der Polkadot Wallet
Schritt 1: Voraussetzung ist der Besitz von DOT-Tokens: Diese kann man an fast jeder zentralisierten Börse wie Kraken, Coinbase oder Binance.
Schritt 2: Hier ist die Polkadot Wallet für die verschiedene Browser zu finden
Schritt 3: Konto im Wallet erstellen
Schritt 4: Die Seed-Phrase (das ist der Schlüssel zum Tresor)muss sicher verwahrt werden. Mit dem Verlust der Seed-Phrase oder durch ungewollten Fremdzugriff, besteht das Risiko eines Totalverlusts aller Token, die damit verbunden sind.
Schritt 5: Name und ein Passwort erstellen
Schritt 6: Unter Netzwerk „allow any chain“ auswählen
Schritt 7: DOT-Token an die eigene Wallet-Adresse senden. Bei Polkadot ist zu bedenken , dass man einen Mindesteinsatz zum Staken benötigt. Der aktuelle Mindesteinsatz ist auf der Targets-Seite einzusehen. (siehe Screenshot)
Schritt 8: Nachdem die Browser-Erweiterung erstellt ist, gelangen Sie unter diesem Link zu Ihren Accounts (dort muss unter „Einstellungen“ sichergestellt werden, dass das Polkadot-Netzwerk ausgewählt ist)
Schritt 9: Durch das Klicken auf „Konto hinzufügen“ kann ein Konto erstellt werden. Dieses Konto speichert und kontrolliert Ihre DOT Token. An dieser Stelle bitte nochmal sichergehen, dass die Seed-Phrase gesichert ist. (siehe Screenshot)
Schritt 10: Auf „Networks“ klicken > Staking > Accounts > bis zu „Nominator“.
Schritt 11: Hier erfolgt die Auswahl des DOT-Betrags, der gestaked werden soll sowie ein bevorzugtes Zahlungsziel. (siehe Screenshot)
Schritt 12: Durch den Klick auf „Weiter“ erfolgt die Eingabe der Adresse des bevorzugten Validators.
Schritt 13: Bei Adresse unter „Kandidatenkonten“ kann diese hinzugefügt werden.
Schritt 14: Dann auf „bond & nominate“ klicken, um den Validator zu nominieren.
Schritt 15: Abschließend auf die Schaltfläche „Sign & Submit“ klicken.
Schritt 16: Damit ist der Prozess abgeschlossen.
Mehr Informationen und eine Schritt für Schritt Video-Anleitung finden Sie hier:
Exkurs zu neu eingeführtem Feature “Bags-Liste”
Mit dem 2022 eingeführten Upgrade 9170 wurde aus technischen Gründen die sogenannte „Bag-Liste“ eingeführt, um langfristig besser skalieren zu können. Diese Liste trennt Staking Einsätze in verschiedene Beutel bzw. Bags. Hierbei kommt es auf die Höhe des Beitrages an, in welchen Beutel man kommt.
Wenn mehr als der Mindestbetrag eingesetzt wird und immer noch keine Belohnungen ausgeschüttet werden, muss das Konto möglicherweise in der Liste des Beutels neu positioniert werden. Das liegt daran, dass die Beutel zwar nach Größe des Beitrages sortiert sind, die Konten in den einzelnen Beuteln jedoch nicht. Im letzten Beutel mit den kleinsten Stake-Einsätzen nehmen also nur die ersten X Konten am aktiven Staking der Validatoren teil. Da die Konten aber nicht nach dem Einsatz sortiert sind, sondern immer die zuletzt dazugekommenen Einsätze an erster Stelle der Liste stehen, ist es möglich, dass Konten mit einem höheren als dem Mindestbetrag ausgeschlossen werden, weil sie sich im Beutel weiter unten befinden.
Konten können sich jedoch vor andere Konten mit niedrigeren Stake-Einsätzen im selben Beutel setzen. Es ist wichtig zu beachten, dass dieser Prozess den eigenen Beutel nur vor ein Konto mit einem niedrigeren Einsatz setzt. Daher garantiert der Prozess nicht den Erhalt von Rewards, da es möglich ist, dass die Adresse vor einem Konto platziert wird, das selbst nicht in der Menge enthalten ist.
Für die Neuplatzierung in einer Bag sind folgende Schritte zu gehen:
1. Das Konto muss aktiv sein, über die Seite “Bags“ kann “My Bags” gewählt werden.
Wenn anstelle der hervorgehobenen Schaltfläche unten eine Schaltfläche mit der Aufschrift „Rebag“ zu sehen ist, bedeutet dies, dass sich das Konto derzeit im falschen Beutel befindet. Bei Bedarf zuerst diese Aktion durchführen, um das Konto in den richtigen Beutel zu verschieben. Dann kann mit Schritt 2 fortgefahren werden.
2. Wenn die folgende hervorgehobene Schaltfläche zu sehen ist, bedeutet dies, dass das Konto neu positioniert werden muss. Die Schaltfläche auswählen, um die Ausgliederung vorzunehmen.
3. Transaktion prüfen und absenden.
Dadurch wird die Position im Beutel neu ausgerichtet und Belohnungen können ausgezahlt werden.
Disclaimer: Dieser Guide stellt eine technische Anleitung für ein mögliches Vorgehen zum Staking-Prozess dar und ist keine finanzielle Anlageberatung. Die Telekom MMS haftet für keinerlei Verluste, welche durch das Staking über das Polkadot-Protokoll, oder jegliche andere Staking-Vorgänge, auftreten können.
Weitere Informationen für unsere Geschäftskunden: Validation as a Service
Wie die Telekom MMS das Blockchain-Ökosystem Polkadot unterstützt, finden Sie hier.
Maximilian Beyer, Product Owner im Blockchain Solutions Center
Maximilian Beyer ist Product Owner im Blockchain Solutions Center der Telekom MMS, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom. Dort verantwortet er mit seinem Team den Aufbau von Staking-Infrastruktur für öffentliche Blockchain-Netzwerke. Zuvor hat Maximilian langjährige Beratungserfahrung in Strategie- und Digitalisierungsprojekten gesammelt, welche er auch heute in Projekten im Bereich Blockchain und web3 einsetzt.
Jonathan Beyer, Werkstudent im Blockchain Solutions Center
Jonathan Beyer unterstützt das VaaS-Team bei der Recherche und Analyse rund um das Thema Staking.
Ob Digitalisierungsexpert*in, Werkstudent*in oder Schülerpraktikant*in – Hier berichten unsere Gastautoren aus ihrem Alltag.