Nachhaltigkeit und Handel – passt das überhaupt zusammen? Die Vision ist klar: Produzenten und Händler wollen einen möglichst positiven Einfluss auf die Gesellschaft, den Menschen und die Umwelt haben. Es soll nur noch das produziert werden, was wirklich gebraucht wird und das unter fairen und umweltschonenden Bedingungen. Gesetzliche Vorgaben von der EU, wie der Green Deal, wurden dazu bereits verabschiedet und beinhalten auch Richtlinien zur Kreislaufwirtschaft im Handel. Transparenz ist außerdem gefordert, denn Verbraucher*innen sollen über Ressourcenverbrauch und Herstellungsbedingungen informiert werden. Dem gegenüber steht die Realität: Eine steigende Nachfrage nach billig hergestellten Produkten, wachsender Verpackungsmüll und immer wieder Missachtungen von Menschenrechten entlang globaler Lieferketten. Um dieses kontroverse Spannungsfeld geht es in der aktuellen Podcast-Folge „Ausgesprochen digital“. 

Im Gespräch mit Sascha Nehm und Tobias Müller-von Bloh

Tobias Müller-von Bloh, Lead Salesforce Service & Sustainability Experte bei der Telekom MMS, widmet sich mit Herzblut dem Thema Nachhaltigkeit. Denn gegen Greenwashing ist endlich ein Kraut gewachsen, und das ist laut Tobias die Net Zero Cloud von Salesforce. Mit dieser Lösung lassen sich Emissionsdaten nachverfolgen und visualisieren sowie gesetzeskonforme und revisionssichere CO2-Bilanzen und Nachhaltigkeitsberichte erstellen. 

Sascha Nehm, Principal Omnichannel Experte bei der Telekom MMS, ist unser Branchenfachmann für Retail und kennt die Beweggründe, die Unternehmen antreiben. Er, als Realist, betont dass vor allem die Wirtschaftlichkeit für Handelsunternehmen gegeben sein muss – um nachhaltige Ansätze in der Praxis zu etablieren. 

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  • Tags: Commerce, eCommerce, Handel, Retail, Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Salesforce, Net Zero Cloud, Retouren, ESG
  • Dauer der Folge: 43 Minuten
  • Branchenrelevanz: Handel, Commerce, eCommerce, Retail
  • Transkript: > barrierefreies PDF (113 KB)

Trendfarbe Grün? Innovative Wege finden, um wettbewerbsfähig zu bleiben

Was einst als vorübergehender „Öko-Trend“ abgetan wurde, hat sich zu einer grundlegenden Veränderung entwickelt, die von der Kundschaft, den Unternehmen und dem Gesetzgeber gleichermaßen eingefordert wird. Und das setzt den Handel, der bisher mehr auf Konsum anstatt Service spezialisiert war, unter Druck. Die Branche steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, Post-Corona, inflationären Schwankungen und daraus folgend zurückhaltenden Kund*innen. Weitere Schwierigkeiten bereiten der Fachkräftemangel und die Lieferkettenengpässe. Um langfristig relevant zu bleiben, benötigt der Handel vor allem auch kurzfristige Lösungen, um Kosten einzusparen, Kunden- und Mitarbeiterbindung zu erhöhen sowie Prozesse für die Effizienzsteigerung zu optimieren und zu automatisieren.   

Das Zusammenspiel mit innovativen Technologien eröffnet eine neue Ära des nachhaltigen Handels. Es liegt an den Unternehmen selbst sich auf die neuen Regulierungen vorzubereiten und eine positive Veränderung für ihr Geschäft und die Umwelt herbeizuführen Diese sind beispielsweise: Anpassung von Geschäftsmodellen hinsichtlich der Kreislaufwirtschaft, die Reduzierung von Retourenquoten, der Verkauf von B-Ware und der Einsatz von neuen Technologien. Doch das alles unter dem Gesichtspunkt, dass der Umsatz darunter nicht leidet. Tobias und Sascha betonen, dass es darum geht, überhaupt erst einmal anzufangen. Niemand ist perfekt…. 

Tobias Müller-von Bloh und Sascha Nehm bei der Podcast Aufnahme 

Greenwashing entzaubert: Mit Fakten und Transparenz die Basis schaffen 

Warum es wichtig ist, Nachhaltigkeit direkt in der Unternehmensstrategie zu verankern, hat bereits Steffen Roos, Detecon, in einer Podcast Folge anschaulich dargelegt. In den nächsten Jahren werden Unternehmen durch gesetzliche Regularien immer mehr angehalten Auskunft darüber zu geben, wie viele Emissionen durch ihr Wirken entstehen. Die „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) setzt auf verbindliche Standards für Nachhaltigkeitsberichte auf EU-Ebene, um die Rechenschaftspflicht europäischer Unternehmen über Nachhaltigkeitsaspekte zu erhöhen. Dahinter verbergen sich unter anderem Themen wie, Diversität in Unternehmensvorständen, Anti-Korruption und Bestechung, soziale Verantwortung und Umgang mit Mitarbeitern sowie die Umwelt- und die eigenen Nachhaltigkeitsziele. Ein weiteres Gesetz, das Anfang des Jahres in Kraft getreten ist, ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz. Das Gesetz legt für Unternehmen Verpflichtungen zur Sicherung grundlegender Menschenrechte entlang ihrer Lieferketten fest. Hier eingeschlossen ist auch der Umweltschutz einhergehend mit Auflagen zur Vermeidung von Gefährdungen wie etwa Giftstoffen im Wasser. 

Environmental Social Governance (ESG) – zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – bezeichnet ein umfassendes Regelwerk zur Bewertung der nachhaltigen und ethischen Praxis von Unternehmen. Ein ESG-Reporting fasst alle Aktivitäten eines Unternehmens, die sich auf die Umwelt, die Gesellschaft und die eigene Mitarbeiterschaft auswirken in einem Bericht zusammen. Es zahlen also nicht nur die ausgestoßenen Emissionen, sondern alle Daten auf das ESG-Reporting ein. Diese Informationen zu ermitteln, zu sammeln und aufzubereiten, ist eine große Herausforderung für alle Unternehmen.  

Aber wie können Unternehmen anfangen? Drei Schritte sind für die erfolgreiche Umsetzung der strategischen Ziele notwendig: Messen, Verstehen und Handeln. Denn letztlich geht es darum die richtigen Maßnahmen zu identifizieren, um nachhaltige Geschäftsmodelle umzusetzen oder die Energie- und Ressourceneffizienz zu verbessern sowie standardisierte Nachhaltigkeitsstrategien und -berichte zu entwickeln.  

„Nachhaltigkeit ist nicht mehr eine Option, es ist Verantwortung. Es ist […] den Händlern bewusst.“ 

Sascha Nehm, Principal Omnichannel Experte, Telekom MMS 

Es gilt also zuerst eine interne Strategie aufzubauen, um sich professionell und digitalisiert Transparenz zu verschaffen, um danach dann mithilfe der Ergebnisse besser handeln und steuern zu können. Schließlich sollten dann auch die End-Kund*innen ins Boot geholt werden, um die gewonnene Transparenz in die Kaufentscheidungen einfließen zu lassen. Eine Sensibilisierung bezüglich dem Emissionsverbrauch kann über zusätzliche Informationen an den Produkten im Onlineshop vermittelt werden, und so beispielsweise auch neue Anreize für den Kauf von Gebrauchtware schaffen. Die Customer Experience ist demnach auch ein entscheidender Faktor für nachhaltige Kaufentscheidungen und sollte optimiert und entsprechend ausgestaltet werden. Das gleiche gilt auch im B2B-Bereich, wo Produktionszyklen, Lagerhaltung und Auslieferung höchst individuell passieren und potenziell stärker digital-gestützt optimiert werden können.

Nachhaltigkeit als Treiber für Kaufentscheidungen und Arbeitgeberattraktivität 

Kund*innen legen Wert auf nachhaltige Produkte und Unternehmen, die transparent kommunizieren und sich wirklich engagieren. Eine Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov aus dem Jahr 2021 gibt an, dass 60 Prozent aller Verbraucher*innen in Deutschland sich beim Einkauf durch nachhaltige Aspekte beeinflussen lassen.  

Doch nicht nur die Kaufentscheidungen der Kund*innen sind essenziell für den langfristigen Erfolg, sondern auch qualifizierte Mitarbeitende. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Talente zu erwerben, ist ein Fokus auf Nachhaltigkeit unaufhaltsam. Laut einer Online-Studie von StepStone aus dem Jahr 2021 mit rund 12.000 Teilnehmern hat fast jeder Zweite angegeben, bei einem Jobwechsel gezielt nach nachhaltigeren Unternehmen zu suchen, während 70 Prozent der Befragten angaben, sich auch eher bei einem nachhaltigen Unternehmen zu bewerben. 34 Prozent der Studienteilnehmer würden sogar unterdurchschnittliches Gehalt in Kauf nehmen, wenn der Arbeitgeber Nachhaltigkeitsziele verfolgt.  

Diese Bewusstseinsverschiebung hat auch Auswirkungen auf den B2B-Bereich, da Lieferanten vermehrt nach ökologischen und sozialen Faktoren ausgewählt werden – um entsprechende Anforderungen in den Reportings zu erfüllen.   

Die Podcast-Folge bietet inspirierende Einblicke und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige und digitale Zukunft des Handels im kontroversen Spannungsfeld der Weltwirtschaft.  Als Beispiele werden ein Hersteller für Kinder-Music-Boxen und ein Hersteller für Großküchen genannt. Was sie verändert haben und wie sich das auf ihr Geschäftsmodell, den Umsatz und die Retourenquoten ausgewirkt hat, hören Sie in dieser Folge. 

Moderiert wird diese Folge von Steffen Wenzel, Mitgründer und Geschäftsführer von politik-digital und Lisa Fiedler, Sustainability & Corporate Citizenship bei der Telekom MMS. 

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