Auch in der zweiten Folge der neuen Staffel von „Ausgesprochen Digital“ geht es um das Thema Blockchain. Sie hören noch einmal die Stimme unseres Experten Alexander Ebeling, IT-Consultant im Bereich Blockchain, aber wir haben dieses Mal auch noch einen zweiten Gast. Jannik Lockl, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Fraunhofer FIT BlockchainLab, gibt den Zuhörern ein neues Anwendungsszenario für die Blockchain-Technologie. Die Moderatoren Anja Schunk, aus dem Bereich HR der T-Systems Multimedia Solutions, und Steffen Wenzel, Mitgründer und Geschäftsführer von politik-digital e.V., stellen genau die richtigen Fragen, um durch die aktuelle Folge zu führen. Auch Alexander Ebeling schlüpft an manchen Stellen in die Modera-torenrolle, dadurch entsteht ein offenes und abwechslungsreiches Gespräch über Blockchain und Mobility.
„Die unveränderliche Dokumentation der Blockchain ist inhärent, damit das System funktioniert.“
– Jannik Lockl
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Im Gespräch mit Jannik Lockl und Alexander Ebeling
Alexander Ebeling beschäftigt sich seit Frühjahr 2016 mit der Blockchain-Technologie und ist damit Mitarbeiter der ersten Stunde im Bereich Blockchain im Telekom Konzern. Anfang 2017 hat er das Blockchain Solutions Center bei der T-Systems Multimedia Solutions mitgegründet, in dem die Blockchain Aktivitäten der T-Systems gebündelt werden. Neben Beratungsprojekten auf Vorstandsebene und Paneldiskussionen auf Veranstaltungen, beschäftigt er sich als Projektleiter und Berater in Kundenprojekten mit Anwendungsfällen außerhalb der Finanzindustrie, zurzeit zunehmend für Kunden in der Automobilindustrie.
Nachdem Jannick Lockl bereits als Student bei der Projektgruppe Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT gewesen ist, arbeitet er seit 2018 dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Blockchain. Seinen Master of Science erwarb er im Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität in Bayreuth, wo er sich auch öfter ehrenamtlich engagiert hat. Das Team des Fraunhofer FIT BlockchainLab, bei dem Jannik Lockl als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist, hat einen Prototypen gebaut, der den Transfer von Daten zwischen Fahrzeugen ermöglicht. Was es damit auf sich hat, verrät er im Gespräch.
Interview | Katja Tietze (Blockchain Consultant bei der T-Systems Mulitmedia Solutions) | Blockchain & Security
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Who is at the wheel?
Jannik Lockl ist merklich in seinem Element, als er über Anwendungsszenarien spricht, die vielleicht durch die Blockchain-Technologie Wirklichkeit werden können. Beim sogenannten Platooning sollen mehrere LKWs oder auch PKWs hintereinander herfahren und durch eine digitale Deichsel miteinander verbunden werden. Dies bewirkt, dass teilautonome Fahrzeuge eine Art von Zug bilden und die Be-schleunigungs- oder Bremsdaten von einem auf das andere übertragen werden. Bremst das vordere Fahrzeug, tut es ihm das hintere aufgrund dieser Verbindung gleich. Aber in welcher Situation ist eine digitale Deichsel denn nun sinnvoll? Steffen Wenzel sieht ihren Verwendungszweck eher bei LKWs, da sie Güter transportieren und meistens nur auf der rechten Spur fahren. PKWs dagegen befördern nur Menschen, fahren schneller als LKWs und wechseln öfter auch mal die Spur. Vielleicht wäre die Lösung, eine separate Platooning-Spur oder eine Maximalgeschwindigkeit, das wird die Zukunft zeigen.
Menschen haben oft eine verzögerte Reaktionszeit, um diese zu optimieren kann die digitale Deichsel einspringen. Dadurch können sich beispielswiese LKWs auf einen Meter annähern und so durch den Effekt des Windschattens Sprit sparen. Außerdem wird durch die gekoppelten Systeme das Fahrverhalten sicherer. Anja Schunk möchte wissen, ob das bedeutet, dass in den Wagen hinter dem Führerfahrzeug, sozusagen bis auf den Lokführer, keine Fahrer mehr benötigt werden. Vielleicht wird es sich eines Tages so entwickeln, aber momentan ist es rechtlich noch nicht möglich, dass LKWs ohne einen Fahrer bewegt werden.
„Der erste Schritt ist Mut, auch Mut von Seiten der Unternehmen, um mit Innovationsgeist, diese Technologie auszuprobieren.“
– Alexander Ebeling
Doch was hat dieser Anwendungsfall mit der Blockchain-Technologie zu tun? Das ist der Bereich, in dem Jannik Lockl arbeitet. Er findet die Idee und die Lösung von Platooning sehr spannend, doch Umsetzung und Erprobung fallen nicht in sein Gebiet. Er sorgt für die Verknüpfung des Projektes mit der Blockchain-Technologie. In einer Situation, in der beispielsweise zwei unterschiedliche Logistikunternehmen zusammenarbeiten, müssten sie das auf Vertrauensbasis machen. Wie lässt sich das bewerkstelligen? Ohne eine Technologie, die einen intelligenten Vertrag erstellt und Daten unveränderbar abspeichert, wird das das nicht möglich sein – Unter Verwendung einer Blockchain, kann es aber möglich gemacht werden und schon ist eine Kooperation kein Problem mehr.
Jannik und sein Team finden die Verwendung einer digitalen Deichsel bei einem PKW viel interessanter, als bei LKWs. Im Gespräch beschreibt er genau, wie sie sich das für die Zukunft vorstellen und inwiefern ein spezieller Führerschein vielleicht eine Rolle spielt.
Ein zweiter Anwendungsaspekt ist das Open Mobility System (OMOS), wodurch Mobilitätsdienstleistungen optimaler bereitgestellt werden, um die Service-Welt wieder mehr an die Bedürfnisse der Kunden anpassen zu können. Mehr dazu, verraten Jannik Lockl und Alexander Ebeling im Podcast.
Für die Zukunft wünschen die beiden Experten sich, dass die fortschrittlichen Ideen politisch und rechtlich akzeptiert werden, auch im Hinblick auf personenbezogene Daten.
Hören sie in die aktuelle Folge von „Ausgesprochen Digital“ rein und erfahren Sie mehr über die beiden exemplarischen Anwendungsszenarien und welche Barrieren sich ihnen entgegenstellen.
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