Mithilfe von Digitalisierung schneller Nachhaltigkeitsziele erreichen und energieeffizient wirtschaften? Besonders in der Fertigungsbranche, die als einer der größten Verursacher von Emissionen gilt, sind die Einsparpotenziale was Energie- und Ressourceneffizienz angeht am vielversprechendsten (lt. BITKOM Studie 2021). Welche innovativen Ansätze Digital Twins und Automatisierung dabei bieten und welche Herausforderungen aktuell noch bei der Umsetzung bestehen – darum geht es in dieser Podcast-Folge.
Im Gespräch mit Stefan Pietschmann und Tommy Borchers
Unsere Kollegen und Industrial IoT-Experten Stefan Pietschmann (li) und Tommy Borchers (re) nehmen Sie mit in die Welt der intelligenten Fabrik und beleuchten, welche Gewinne die Digitalisierung für eine nachhaltige und umweltbewusste Produktion zu bieten hat.
„Michael Braungart (Verfahrenstechniker und Chemiker) hat mal gesagt: ‚In 10 bis 15 Jahren gibt es keinen Maschinenbau mehr in Deutschland, wenn die Unternehmen nicht auf serviceorientierte digitale Geschäftsmodelle umsteigen.‘ Das ist natürlich hart.“
Stefan Pietschmann, Leiter Digital Twin Solutions | Telekom MMS
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Intelligent und nachhaltig produzieren
Fast ein Viertel der Bruttowertschöpfung in 2021 leistete in Deutschland das produzierende Gewerbe. Als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige verbraucht es allerdings gleichzeitig auch enorme Energiemengen. 2019 belief sich der Energieverbrauch von allen Produktionsbereichen in Deutschland auf 42 % des gesamten Energiebedarfs an Primärenergie. Einsparpotentiale in der produzierenden Industrie finden sich jedoch nicht nur im Energieverbrauch, sondern allgemein auch im sonstigen Ressourcenverbrauch und der Ausschussproduktion eines Unternehmens.
Schon jetzt sind Unternehmen dazu aufgefordert ihren Energieverbrauch und die Größe ihres C02-Footprints nach der „Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“ auszuweisen. Bereits ca. 500 Unternehmen in Deutschland sind davon betroffen. Ab 2023 gilt die EU-Regelung für 15.000 Unternehmen – ab einer Belegschaft von 250 Personen und 40 Mio € Jahresumsatz. Werden die Maßgaben nicht erfüllt, drohen Bußgelder in Millionenhöhe. Das Ziel: Bis 2030 soll die deutsche Industrie 260 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Um als Unternehmen adäquate und zuverlässige Aussagen gemäß der geforderten Nachhaltigkeitsberichterstattung treffen zu können, braucht es ein gewisses Mindestlevel an Digitalisierung.
Mit Industrial IoT-Technologie zu mehr Transparenz
Wie also kann mit Digitalisierung den Vorgaben begegnet werden? Wichtig vorab: Es geht nicht vorrangig darum eine Technologie zu implementieren. Im Fokus steht vielmehr das Schaffen einer Transparenz – und das kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. Im ersten Schritt wird mithilfe digitaler Technologien überprüft, was als Unternehmen an Energie verbraucht wird und wie groß der CO2-Footprint ist. Im zweiten Schritt kann dann ermittelt werden, wo und wie in den Prozessen sich Energie und Ressourcen einsparen lassen. Datentransparenz ist also der Schüssel, nicht nur um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern, sondern auch um den rechtlichen Forderungen nachkommen zu können und Bußgelder zu vermeiden.
„Es geht (in Sachen Nachhaltigkeitsberichterstattung) nicht vorrangig um die Technologie, sondern vielmehr um die Transparenz, die geschaffen werden muss und das kann auf vielfältige Weise geschehen.“
Tommy Borchers, Head of IoT & Cloud Solutions | Telekom MMS
Eine Technologie, die hilft für mehr Datentransparenz zu sorgen sind digitale Zwillinge. Sogenannte „Digital Twins“ stellen das Abbild eines Objektes auf einem digitalen Medium dar. In der produzierenden Industrie kann das eine Maschine oder Produktionsstraße oder eine Fabrik, aber auch ganz allgemein irgendein Prozess sein. Hierdurch kann über Sensoren der Zustand einer Maschine gemessen werden, aber auch potenzielle Ablaufszenarien lassen sich auf diese Weise mithilfe des digitalen Zwillings und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) simulieren. So können Aussagen über den Zustand der Produktionsanlagen und des Energieverbrauchs während der Produktion gegenwärtig und zukünftig getroffen werden.
Anhand von Projektbeispielen für Ziehl Abegg und GlobalFoundries, wo IIoT-Plattformen eingesetzt wurden, um Produktionsabläufe zu verbessern – erklären Stefan Pietschmann und Tommy Borchers im Podcast die Mehrwerte dieses Digitalisierungsprozesses und das Vorgehen bei der Umsetzung.
Moderiert wird diese Folge von Steffen Wenzel, Mitgründer und Geschäftsführer von politik-digital, und Lisa Fiedler, die den Bereich Sustainability & Corporate Citizenship bei Telekom MMS verantwortet.
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