Herzlich willkommen zu einer neuen Runde „Ausgesprochen Digital“. In dieser Staffel dreht sich alles um das Thema Blockchain. In fünf Folgen erklären Ihnen verschiedene Experten, was es mit dieser komplizierten Thematik auf sich hat. Bereits in der ersten Staffel haben wir gesehen, dass die-Blockchain-Technologie für sehr viel Verwirrung sorgt. Da möchten wir Abhilfe schaffen und beleuchten sie deshalb von allen Seiten. Den Anfang macht Alexander Ebeling, der Blockchain-Experte der T-Systems Multimedia Solutions. In einem Gespräch mit den Moderatoren Anja Schunk, aus dem Bereich HR der T-Systems Multimedia Solutions, und Steffen Wenzel, Mitgründer und Geschäftsführer von politik-digital e.V., schafft er durch Definitionen und Fakten eine Wissensbasis, um Sie unter anderem auch auf die nächsten Folgen vorzubereiten, in denen unterschiedliche Sichtweisen auf die Blockchain-Technologie vorgestellt werden.
„Das Besondere bei der Blockchain ist, dass die Informationen – wie der Begriff schon sagt – verkettet gespeichert werden.“
Alexander Ebeling im Podcast
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Im Gespräch mit Alexander Ebeling
Alexander Ebeling beschäftigt sich seit Frühjahr 2016 mit der Blockchain-Technologie und ist damit Mitarbeiter der ersten Stunde im Bereich Blockchain im Telekom Konzern. Anfang 2017 hat er das Blockchain Solutions Center bei der T-Systems Multimedia Solutions mitgegründet, in dem die Blockchain Aktivitäten der T-Systems gebündelt werden. Neben Beratungsprojekten auf Vorstandsebene und Paneldiskussionen auf Veranstaltungen, beschäftigt er sich als Projektleiter und Berater in Kundenprojekten mit Anwendungsfällen außerhalb der Finanzindustrie, zurzeit zunehmend für Kunden in der Automobilindustrie. Ökonomie, Spieltheorie und innovative Technologien sind die drei Themenfelder, mit denen sich Alexander Ebeling schon im Studium auseinandersetzt hat. Im Jahr 2008 wurden die drei Themenkomplexe im Konzeptpapier „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ in sinnstiftender Kombination beschrieben. Mit dem Anwendungsfall einer virtuellen Währung und mit der grundlegenden Technologie im Hintergrund, hat sich Alexander Ebeling zuerst mit dem wissenschaftlichen Kontext intensiv auseinandergesetzt. In seiner Masterarbeit „Blockchain – eine Distributed-Ledger-Technologie mit Innovationskraft über das System virtueller Währungen hinaus“ verfasste er einen Aufsatz zur technologischen Entwicklung der Blockchain und deren Auswirkungen auf bestehende Geschäftsmodelle. Aus diesem Grund ist er genau der Richtige, um zum Thema Blockchain ein Basiswissen zu vermitteln.
Basiswissen Blockchain- Definitionen und Fakten
Alexander Ebeling, IT-Consultant und Projektleiter für das Thema Blockchain bei T-Systems MMS, erklärt in dieser Folge grundlegende Begrifflichkeiten und räumt mit einigen Mythen im Blockchain-Kontext auf. Als Erstes ist es wichtig, von der Blockchain-Technologie kein falsches Bild zu haben: Es gibt nicht nur die eine Blockchain. Die verwendete Blockchain-Technologie ist eine Kombination aus vielen verschiedenen Technologien und der Begriff Blockchain kam das erste Mal vor knapp zehn Jahren auf. Die Blockchain-Technologie gründet auf Bitcoin und wird deshalb oft fälschlicherweise ausschließlich mit der Bitcoin-Blockchain in Verbindung gebracht. Doch es gibt unterschiedliche Protokolle, in denen die Blockchain-Technologie Verwendung findet. Beispiele hierfür sind: Die öffentlichen Protokolle wie die Bitcoin Blockchain und das Ethereum Blockchain Protokoll, aber auch die diversen Hyperledger Projekte wie Fabric oder die Blockchain Plattform Corda. Bitcoin ist demnach nur ein Anwendungsfall, in dem erstmalig verschiedene Technologien und Charakteristika kombiniert wurden.
Wie der Name schon vermuten lässt, ist die Blockchain im Grunde eine Kette von Datenblöcken in denen kleinere Datenpakete zusammengefasst gespeichert werden. Der Vorteil: Die Informationen in den Datenblöcken sind miteinander verkettet abgespeichert, sodass sie nicht gebrochen werden können und dadurch unveränderbar sind. Zu der Unveränderbarkeit kommt noch die Datenintegrität einer Blockchain, denn die Datenstruktur kann ausschließlich fortgeschrieben und nicht überschrieben werden. Das bedeutet, die Basis der Datenblöcke bleibt bestehen und neue Datenblöcken werden nur an einer Seite der Kette hinzugefügt. Zusätzlich werden diese unveränderbaren Informationsblöcke auf mehreren Orten gleichzeitig hinterlegt und synchron gehalten.
Die Eigenschaft der Unveränderbarkeit von gespeicherten Daten mit gleichzeitigem Integritätsschutz in einem verteilten System gibt eine übergeordnete Sicherheit, die sonst schwer, wenn nicht sogar unmöglich zu erreichen ist. Zum Vergleich lassen sich einfache Datenbanken betrachten, die beispielsweise lokal auf einem Unternehmensserver laufen, wobei es jedoch keine Garantie gibt, dass nichts an den gespeicherten Informationen verändert wurde.
„Die Kryptografie ist es, auf die ich vertrauen kann, sodass die Informationen nicht gefälscht und nicht verändert worden sind.“
Alexander Ebeling im Podcast
Die Informationen sind also in einer undurchdringlichen Kette gespeichert und keiner kann daran etwas ändern. Die wichtigste Frage ist aber trotzdem noch: Ist die Blockchain wirklich nicht zu hacken? Alexander Ebeling räumt ein, dass es eine 100% (IT-)Sicherheit nicht geben kann. Aber die Blockchain ist zumindest sicherer als andere Technologien, denn sie wird mithilfe kryptografischer Algorithmen als Methode eingesetzt, um die Kosten eines Angriffs für Hacker derart zu erhöhen, dass sie am Ende keinen Nutzen davon hätten, an die gewünschten Daten zu kommen.
Interview | Katja Tietze (Blockchain Consultant bei der T-Systems Mulitmedia Solutions) | Blockchain & Security
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Ein Beispiel hilft, die Vorteile einer Blockchain besser nachzuvollziehen: Arbeiten unterschiedliche Parteien am selben Projekt, bringt die Blockchain sie als verteilte Datenbank (distributed ledger) in einem unternehmensübergreifenden Prozess zusammen. Hier können sie gemeinsam arbeiten und Informationen abspeichern, die hinterher nicht veränderbar und demnach auch nicht manipulierbar sind – die Transparenz bringt die Parteien zusammen.
Transparenz bedeutet jedoch auch, dass alle Beteiligten auch alle Informationen und Schritte einsehen können. Anja Schunk gibt zu bedenken, dass diese Eigenschaft in manchen Unternehmensprozessen unvorteilhaft sein kann. Speziell diese Eigenschaft ist eigentlich genau einer der hauptsächlichen Vorteile der Blockchain-Technologie, zumindest in einer öffentlichen Blockchain. „Alles sehen bedeutet aber auch nicht alles verstehen“, gibt Alexander Ebeling zu bedenken. Für Unternehmenszwecke werden daher Blockchain-Protokolle entsprechend angepasst, sodass auch private und verschlüsselte Transaktionen ermöglicht werden. Es kommt immer auf den Anwendungszweck an.
Steffen Wenzel und Anja Schunk fragen Alexander Ebeling im weiteren Verlauf des Gespräches nach weiteren Thesen und Anwendungen in Bezug auf die Blockchain-Technologie. Alexander Ebeling bringt noch mehr interessante Beispiele, geht detaillierter auf die verschiedenen Blockchain-Protokolle und insbesondere auf das Bitcoin Protokoll ein und spricht auch beispielsweise über eine Anwendung im Fall Airbnb oder booking.com um vielleicht nochmal einen Bezug für den Endkunden herzustellen.
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