Wann haben Menschen die größte Freude am Besuch einer Website? Wenn sie ein harmonisches Erlebnis erhalten, das sie schnell und intuitiv von Seite zur Seite führt und ihnen die passenden Tipps und Angebote mit an die Hand gibt. „Ich habe vielleicht drei Klicks gebraucht, bis ich genau das Produkt gefunden habe, das ich haben wollte – und dank eines Sommer Specials konnte ich sogar 50 % sparen! Da kaufe ich nächstes Mal auf jeden Fall wieder ein.“
Perfekte Websites lassen Kundenherzen höherschlagen – die zufriedenen Käufer werden der Marke treu bleiben und darüber hinaus die Website Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen weiterempfehlen. Was könnten sich Websitebetreiber mehr wünschen? Im Hinblick auf die große Relevanz von User Experience (UX) sind wir uns alle einig: ein begeisterndes Nutzererlebnis ist der Schlüssel zu einer starken Kundenbindung und einer Umsatzsteigerung.
Die Frage ist: Warum wissen wir es alle und es gibt trotzdem viele Websites, auf denen Nutzer*innen frustrierende Erfahrungen machen? Obwohl jeder Websitebetreiber zugleich User ist, scheinen Unternehmer die eigenen Erfahrungen mit Websites und Onlineshops nicht übertragen zu können. Warum fällt ihnen der Schritt so schwer, mag man sich fragen, die Erlebnisse aus dem privaten Gebrauch von Websites in die Verbesserung der UX der eigenen Marke einfließen zu lassen?
Was bedeutet User Experience (UX)?
User Experience oder kurz UX lässt sich als Nutzerfahrung oder Nutzererlebnis beschreiben. Die User Experience umfasst: „Jede(n) Aspekt der Interaktion eines Nutzers mit einem Produkt, einer Dienstleistung oder einem Unternehmen, der die Wahrnehmung des Nutzers als Ganzes beeinflusst“ (User Experience Professionals Association).
Es handelt sich bei der User Experience also um einen emotionalen Faktor, der direkt mit den Gefühlen und dem Empfinden der Nutzenden zusammenhängt. Wie fühlen sich Besucher einer Website, wenn sie sich über ein Thema informieren wollen oder auf der Suche nach einem Produkt sind? Wie wird ihre Stimmung beeinflusst? Interaktion und (subjektive) Wahrnehmung sind wichtige Schlüsselbegriffe der UX.
Positiv auf die User Experience können sich beispielsweise eine intuitive Navigation oder ein hilfreicher Chatbot auswirken. Negativ fallen langsame Ladezeiten oder fehlende Bezahlmethoden ins Gewicht. Die User Experience umfasst insgesamt ein weites Feld mit sehr vielen Faktoren, die unterschiedlich stark ins Gewicht fallen und sich immer wieder ändern – abhängig von neuen Technologien, dem Zeitgeist, der Mode oder dem Wettbewerb.
Ein wichtiges Kennzeichen der User Experience ist die Orientierung an der Customer Journey, also der „Reise des Kunden“ zu einem Produkt. Wenn es gelingt, dem Kunden zu jedem Zeitpunkt die passenden Informationen oder Angebote über seinen bevorzugten Kanal bereitzustellen, zahlt dies direkt auf die subjektive Erlebnis-Bewertung ein. Mittels eines gezielten Customer Experience Managements ist es möglich, die Kundenerlebnisse im Sinne positiver Erfahrungen zu beeinflussen.
Viele Unternehmen denken bei UX zuerst und ausschließlich an das Thema Design. Dabei ist die User Experience mehrdimensional und setzt sich im Wesentlichen aus den folgenden vier Bausteinen zusammen:
- Nutzer*innen
- Business (Vision, Ziele, Strategie)
- Technologie (Plattform, Performance)
- Design (Ästhetik, Usability, Erlebnis)
Im Fokus steht dabei klar der Aspekt “User”, dennoch zahlen auch die weiteren Punkte auf eine vollständige UX ein und bedürfen einer erhöhten Aufmerksamkeit, um perfekt auf die Nutzerbedürfnisse abgestimmt zu sein.
Zum besseren Verständnis der Begrifflichkeiten, werden nachfolgend drei im Zusammenhang mit UX weit verbreitete Fragestellung besprochen:
Was ist der Unterschied zwischen User Experience (UX) und Customer Experience (CX)?
Oftmals wird die UX mit der Customer Experience (CX) gleichgesetzt. Dabei haben beide Begrifflichkeiten unterschiedliche Bedeutungen. Während sich die UX um die Erlebnisse mit spezifischen Aspekten dreht – beispielsweise mit einem bestimmten Produkt oder eine Dienstleistung – beschreibt die CX das Kundenerlebnis mit allen Kanälen einer Marke.
Was ist der Unterschied zwischen User Experience (UX) und User Interface (UI)?
Die Begrifflichkeit User Interface nimmt als Oberbegriff Bezug auf die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, im Fall von Software-Anwendungen ist das die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer. Oder, um ein Stück weiter in die Tiefe zu gehen, zwischen Nutzer*in und Website. Subjektive Empfindungen und Bewertungen, die für die UX sehr wichtig sind, werden in Bezug auf das User Interface ausgeblendet.
Was ist der Unterschied zwischen Usability und User Experience?
Usability umfasst rein objektiv den Prozess während der Nutzung eines digitalen Produkts und betrachtet dabei insbesondere die Effizienz und Effektivität. Die UX geht mit der Betrachtung subjektiver Wahrnehmungen darüber hinaus und auf die persönlichen Empfindungen der Nutzer*innen ein. Zudem beschäftigt sich die UX mit den Erlebnissen vor und nach dem eigentlichen Nutzungsvorgang.
Die UX sticht also auch hier durch den wichtigen Faktor Subjektivität hervor. Auch wenn sie das subjektive Empfinden von Nutzenden an mehreren Touchpoints umfasst, so ist die Website als Kontaktpunkt für eine nutzerorientierte UX von besonderer Bedeutung. Ob Seitennavigation, Verkaufsprozess oder gut ersichtliche Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme: für Nutzer ist es extrem wichtig, sich gut auf einer Seite zurecht zu finden und das Besuchserlebnis als angenehm und zielführend zu empfinden.
Für welche Unternehmen ist eine nutzerorientierte UX sinnvoll?
Kurz gesagt: für jedes. Unabhängig davon, wie groß Ihr Unternehmen oder Ihr Projekt ist: überall dort, wo Nutzer*innen angesprochen werden sollen, ist eine gute User Experience ratsam. Dies betrifft Unternehmen im B2C und B2B gleichermaßen. Denn auch Business-Käufer sind Menschen, die subjektive Wahrnehmungen haben und während der Customer Journey gut begleitet werden wollen.
Eine eigenständige UX-Abteilung in Unternehmen ist eher unüblich, daher wird die Disziplin in der Regel dem Marketing, Service oder Sales-Team zugeordnet oder an einen externen Dienstleister ausgelagert.
Legen Sie für Ihr UX-Projekt die Erfolgsparameter als Projektrahmen fest, um ein gemeinsames Verständnis im Team zu schaffen, welche Ziele erreicht werden sollen. Bei kleinen Unternehmen oder Projekten werden die Parameter häufig durch Tiefeninterviews unter Kunden, Beschäftigten und Partnern ermittelt. In diesen wird erfragt, wie Nutzer*innen Aufgaben und Tätigkeiten angehen, und welche Wünsche, Bedürfnisse und Schwierigkeiten ihnen dabei auffallen.
Welche Vorteile hat eine positive User Experience für Ihr Business?
Warum ist eine nutzerorientierte User Experience so wichtig für den Erfolg Ihres digitalen Produkts? Zwei verschiedene Studien haben diese Frage näher untersucht und sind zu den folgenden Ergebnissen gekommen:
- Studie des Venture Capital Unternehmens Nia (2016) mit über 400 Unternehmen:
Je mehr ein Business in UX investierte, desto
- mehr Umsatz verzeichnete es.
- höher waren Kundenbindung und -Engagement.
- schneller durchliefen die Kunden die Produktzyklen.
- Studie der PWC Consumer Intelligence Series (2018) mit 15.000 befragten Personen aus zwölf Ländern:
- 73% der Befragten sehen die UX als wichtigen Faktor bei Ihrer Kaufentscheidung
- 43% der Befragten würden mehr für einen höheren Komfort zahlen
- 42% für eine (nutzer)freundlichere und einladendere Erfahrung
Beide Studien festigen die oben definierten Vorzüge einer nutzerfreundlichen User Experience, sowohl aus Unternehmenssicht als auch aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer.
Aus einer professionellen Optimierung der verschiedenen Kontaktpunkte, die User mit Ihrem Unternehmen haben, können Sie eine Vielzahl an Vorzügen ziehen:
- Positive Markenwahrnehmung
- Erhöhung der Kundenbindung
- Conversion-Optimierung durch Reportings/ UX-Analytics
- Umsatzsteigerung
- Kostenersparnis
Es profitieren also nicht nur Ihre Nutzerinnen und Nutzer von einer positiven UX, sondern auch das Unternehmen selbst. Und das aus einem einfachen Grund. User, die sich während der Interaktion mit Ihrem Unternehmen gut betreut und abgeholt fühlen …
- … neigen eher zu einem Kaufabschluss.
- … empfehlen Sie weiter.
- … bleiben Ihnen treu.
Amazon & Mozilla profitieren bereits von optimierten Nutzererlebnissen
Die folgenden Best Practices aus E-Commerce & Retail zu erfolgreich umgesetzter UX zeigen, welche Erfolge eine nutzerorientierte Optimierung von Prozessen bringen kann:
Beispiel Umsatzsteigerung: Web-Riese Amazon setzte bei jedem Artikel die drei am hilfreichsten bewerteten Kundenmeinungen im Bewertungsbereich nach oben und erzielte somit eine Umsatzsteigerung von unglaublichen 20 %.
“A simple tweak to the UI of Amazon has contributed roughly $2.7 billion in revenue.”
Jared Spool, founder of User Interface Engineering
Beispiel Kostenersparnis: Browser-Gigant Mozilla investierte in eine nutzerorientierte Neugestaltung der Support-Website, da zuvor sehr viele Anfragen von Nutzerinnen und Nutzern über das Callcenter eingingen. Nach 14-wöchiger Arbeit, die u. a. die Erstellung von neuem Content und verbesserten FAQs umfasste, konnte die Support-Hotline um 70% entlastet werden.
“Mozilla saw a 70 % decrease in support calls after spending about 14-weeks focusing on usability and iterative design.”
Nielsen Norman Group
Beide Business-Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass auch kleine Veränderungen der User Experience, große Erfolge bringen können.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um die UX zu optimieren?
Großartige User Experience erwächst weder aus einer Abteilung, noch ist es die Verantwortung eines Einzelnen, sondern ein gemeinsames Unterfangen und eine organisationsübergreifende Denkweise.
Was bedeutet das für Geschäftsprozesse in Unternehmen?
- Abteilungsübergreifendes Arbeiten
- Mehrdimensionalität durch Zusammenwirken verschiedener Akteure wie Marketer, Service-Mitarbeiter, Vertriebsmitarbeiter, UX Designer, usw.
- Kundenzentrierte Denkweise dank Informationen und Daten aus verschiedenen Abteilungen und damit von verschiedenen Berührungspunkten mit dem Kunden
- Umfangreiche Monitoring-Optionen in den einzelnen Abteilungen; Voraussetzung: Festlegung von konkreten und messbaren Erfolgsparametern zu Beginn des Projekts
Die Zusammenarbeit zwischen einzelnen Abteilungen und Teams ist für eine nutzerorientierte User Experience besonders wichtig. Das Sales- und das Service-Team steuern aus ihrer täglichen Arbeit zum Beispiel ein tiefgreifendes Wissen über die Nutzer*innen bei. Sie wissen, welche Produkte besonders erklärungsbedürftig sind und welche Angebote ein besonderes Interesse bei Kunden wecken. Informationsarchitekten aus dem Marketing-Team wiederum können Inhalte von diesem Wissen ausgehend nutzergerecht aufbereiten. Datenanalysten überwachen vor, während und nach dem UX- Prozess alle relevanten Kennzahlen wie beispielsweise die Absprungrate während des Check-out-Prozesses, wenn diese minimiert werden sollte. Designer nehmen einen zentralen Part ein: sie konzipieren und gestalten Prototypen, anhand derer ausgewählte Nutzungsszenarien ausgestaltet und getestet werden können, und die eine Steigerung der Zufriedenheit von Anwender*innen zum Ziel haben.
Jeder Bereich kann seine eigenen Inputs beitragen und an eigenen Schnittstellen mit potenziellen Usern arbeiten. Etablieren Sie in Ihrem Unternehmen das Mindset, dass UX nicht nur die Design-Abteilung beschäftigt, sondern ein abteilungsübergreifendes Thema ist. Schaffen Sie unter Ihren Mitarbeitenden ein Verständnis für die notwendige Mehrdimensionalität.
Es ist unabdingbar, dass alle Beschäftigten Ihre Kunden bestmöglich verstehen und sich eine kundenzentrierte Denkweise aneignen. Um den Erfolg schließlich zu messen und zu überwachen, sorgen Sie vorab für geeignete Monitoring-Optionen.
So bereiten Sie Ihr Projektteam vor:
- Sensibilisierung für das Thema
- Teaminterne Verbreitung des UX-Verständnisses über Multiplikatoren (= einzelne Mitarbeitende, die bereits überzeugt sind und diese Überzeugung weitertragen)
- Enabling in Form von Team-Leads: Der Team-Lead wählt Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen für ein UX Team aus, fördert die einzelnen Teammitglieder, entwickelt weiter und gibt Impulse.
Sie wollen wissen, welche Verbesserungspotenziale in Ihrer User Experience stecken? Ein UX Check unterstützt Sie dabei und hilft Ihnen, die richtigen Baustellen zu erkennen, um konkrete Maßnahmen ergreifen zu können.
Wie schaffe ich eine begeisternde User Experience?
Eine positive und nutzerorientierte UX zu erschaffen, ist ein iterativer Prozess. Dieser sogenannte User Centered Design Process umfasst vier Phasen, die einer stetigen Wiederholung bedürfen.
1) Verstehens-Phase
- Ziel: Definition von Nutzerproblemen
- Analyse und Verständnis der User– sowohl auf psychologischer und emotionaler Ebene
- Erarbeitung eines gemeinsamen Verständnisses der User ausgehend von ermittelten Einblicken und Erkenntnissen
- Definition der Herausforderungen der Anwender*innen: Auf welche Schwierigkeiten stoßen diese? Was sind ihre Pain Points?
2) Ideen-Phase
- Ziel: Erarbeitung von Lösungsansätzen für die in der Verstehens-Phase definierten Nutzerprobleme
- Sammlung von Ideen durch verschiedene Ideenfindungstechniken (Mindmapping, Brainstorming, Rollenspielszenarien, etc.)
3) Kreations-Phase
- Ziel: Visualisierung von Lösungsansätzen und Vorbereitung für Test-Phase
- Erstellung von Low- / High-Fidelity UX-Prototypen als Hilfsmittel
- Weiterentwicklung der erarbeiteten Ideen zu Prototypen
4) Test-Phase
- Ziel: Annäherung an finale Lösung
- Testen der erarbeiteten Prototypen mit echten Endnutzer*innen Schritt-für-Schritt-Optimierung des Prototypes durch mehrfache Wiederholungen mit Anpassungen
5) Launch
Vor allem zwischen Phase 2) und 4) gibt es einen Kreislauf, der sich durch mehrfache Wiederholungen auszeichnet. Eine Idee entsteht, aus dieser wird ein Prototyp kreiert, der sich wiederum einer Testphase unterziehen muss. Scheitert der Prototyp (und damit auch die Idee) in Phase 4), geht der Sprung zurück zu Phase 2) – eine neue Idee muss kreiert werden. Und somit auch ein neuer Prototyp.
Aus der Schnelligkeit des Verfahrens heraus ergibt sich die Bezeichnung Rapid Prototyping. Ideen werden nicht direkt gelauncht, wodurch dem Fall eines aufwendiges „Zurückrudern“ bei negativen Reportings vorgebeugt werden kann. Der gesamte Zyklus führt langfristig zu einer iterativen Verbesserung: Build – Measure – Learn, zu Deutsch Bauen, messen, lernen.
Jeder Test, welcher nicht erfolgreich verläuft, ist zunächst ärgerlich, aber dennoch ein hervorragendes Learning. Ein frühzeitiger Misserfolg in der Testphase ist einerseits günstiger und schneller zu beheben, als das Scheitern eines bereits gelaunchten Produktes. Zudem kann es sogar zu einem neuen Umdenken in Phase 1) führen und eine Überarbeitung sowie Verbesserung des Nutzer-Verständnisses hervorrufen.
Eine begeisternde User Experience unterliegt somit einem ständigem Lern- und Verbesserungsprozess und kann nahezu niemals als abgeschlossen ad acta gelegt werden.
Anforderungsanalyse & nutzerorientierte Strategie
Zwei entscheidende Bestandteile von Phase 1), der Verstehens-Phase, sind eine nutzerorientierte Strategie und eine Anforderungsanalyse. Sinnvoll ist es hier, wenn Sie sich zunächst die folgenden zwei Fragen stellen: „Wo stehen wir?“ und „Wo wollen wir hin?“.
Orientieren Sie sich für die Bestandsaufnahme, quasi Ihrer UX-Inventur, an folgenden Faktoren:
- Vorhandene User Research-Ergebnisse
- SEO & Tracking-Daten
- Strategiedokumente / Lastenhefte, etc.
- Content / Sitemap Ihres Online-Auftritts
- Brand Experience / Style Guide / CD Manual
- Konkurrenzanalyse/ Best Practice der Branche
Nach der Aufnahme des Ist-Zustandes folgt schließlich die Definition des Zielbildes und damit die Anforderungsanalyse. Hierfür sind folgende Schritte notwendig:
- Erwartungen aller Interessenvertreter zusammenbringen & Commitment schaffen
- Zielbild als ständige Leitlinie im Projektverlauf nutzen
- Zielzustand stetig konkretisieren (im Team)
- Teilziele identifizieren & definieren
- Bei Scope-Änderung oder neuen Funktionen einen Abgleich vornehmen
Das methodische Zusammenspiel aus Status Quo und Zieldefinition lässt sich als nutzerzentrierte Strategie zusammenfassen. Haben Sie diese erarbeitet, sind Sie bereit, Ihre (potenziellen) Kunden noch näher kennenzulernen.
Tipp: Wie Sie Nutzer*innen kennenlernen und Personas erstellen
Wie im oberen Abschnitt angerissen, konzentriert sich die Verstehens-Phase des UX Design Prozesses auf das Verständnis der eigenen Kunden. Es geht zu Beginn darum, die bisherigen Vermutungen über die Zielgruppe durch „echte Informationen“ zu ersetzen.
Warum ist es wichtig, Daten über Ihre Nutzer*innen zu erheben:
- Sie erhalten ein einheitliches Verständnis von den Zielgruppen.
- Sie lernen Bedürfnisse und Motivationen kennen.
- Sie lernen Kontext & Umgebungen in Hinblick auf die Nutzung des Produktes/Services kennen.
- Sie verstehen, wie die Benutzer*innen mit dem Produkt/Service interagieren.
- Sie können Hürden in der Interaktion aufdecken und Optimierungspotenziale erkennen.
- Sie können User in Gruppen clustern und Personas erstellen.
Warum ist es für eine optimierte UX sinnvoll, Personas zu erstellen?
Zunächst die Frage: Was ist eine Persona? Es handelt sich hier um die Beschreibung eines konstruierten, aber realistischen Users, die auf der Analyse Ihrer realen Nutzer*innen auf empirisch ermittelten Daten basiert. Überlegen Sie: Was beabsichtig die Persona mit meinem Produkt oder Service? Um dies beantworten zu können, benötigen Sie eine möglichst umfangreiche Kenntnis ihrer Ziele und Herausforderungen.
Buyer Personas sind um einiges konkreter, als reine Zielgruppen und bieten folgende Vorteile:
- Durch eine Konkretisierung von Geschlecht, Alter, Beruf, Wünschen, Herausforderungen, etc. lernen Sie Ihre User noch besser kennen.
- Sie schaffen eine Erleichterung der Kommunikation im Projekt, da alle Beteiligten mit der Persona/den Personas vertraut sind.
Wie kann ein User Journey Mapping helfen?
Mit einem User Journey Mapping bilden Sie die Nutzungsreise Ihrer Persona anhand einer bestimmten Aufgabe oder Herausforderung, welche sie mithilfe Ihrer Produkte und Services lösen möchte, nach. Die Darstellung erfolgt als Diagramm und stellt den tatsächlichen und den idealen Weg für diese Reise gegenüber. Die Darstellung verfolgt diese Ziele:
- Negative Erfahrungen identifizieren
- Erfolgserlebnisse und WOW-Momente schaffen
Das wiederum bringt folgenden Nutzen:
- Veranschaulichung der Prozesskette mit den aufeinander folgenden Berührungspunkten in den verschiedenen Phasen der Kundenreise
- Prüfung und Verifizierung bestimmter Abläufe wie Registrierung, Check-Out-Prozess, Nutzung des Kontaktformulars, etc.
- Definition von Paint Points/Hürden auf Nutzungsreise à Optimierungsmöglichkeit
Wie messe ich den Erfolg meiner User Experience?
Die Erfolgsmessung der User Experience ist Teil von Phase 4) (Testphase) und bietet die Möglichkeit, zu überprüfen, ob die ergriffenen Maßnahmen mittels Prototyping die gewünschten Ergebnisse hergerufen haben.
Durch ein ausführliches Reporting und die Interpretation von Analytics Kennzahlen können Sie Ihre User Experience, beispielsweise in Bezug auf Verkaufszahlen oder Klickraten, messbar machen. Führen Sie daneben qualitative oder quantitative Befragungen mit echten Nutzer*innen durch, um eine aussagekräftige Bewertung „von außen“ zu erhalten.
Ziele:
- Effizienz von Maßnahmen bewerten à stehen die Maßnahmen im Verhältnis zu den Zielen des Unternehmens/des Projekts?
- Anforderungen & Verbesserungen ableiten
Schlüssel zum erfolgreichen Messen der User Experience:
- Valide Hypothesen formulieren
- Eine Kombination von Kennzahlen passend zum Untersuchungsobjekt festlegen
- Daten aus Analytics und qualitativer Forschung interpretieren
- Rückführung der Erkenntnisse ins Projekt = Build – Measure – Learn
Welche Herausforderungen gibt es bei der Optimierung der User Experience?
Um mit einer nutzerorientierte UX erfolgreich zu sein, gilt es einige Hürden und Stolperfallen erfolgreich zu umschiffen.
Eine große Herausforderung besteht oftmals in fehlenden Monitoring-Möglichkeiten (denn all die Investitionen in eine begeisternde User Experience nützen wenig, wenn Sie die Erfolge nicht überprüfen können). Ebenfalls problematisch ist der Glaube, (nach kurzer Zeit) fertig zu sein. Sie haben eine tolle User Experience kreiert? Wunderbar! Aber ruhen Sie sich nicht auf diesem Erfolg aus. Die Bedürfnisse und Ziele Ihrer Nutzerinnen und Nutzer unterliegen einem stetigen Wandel. Es bedarf von daher einer fortlaufenden Überwachung und Optimierung.
Eine weitere Herausforderung liegt darin, dass Standard-Software oftmals die UX-Möglichkeiten begrenzt.
Halten Sie sich an die folgenden Regeln, um die genannten Hürden bestmöglich zu umgehen:
- Monitoring-Möglichkeiten bereits von Beginn an mitdenken: Wie lässt sich der Erfolg messen?
- Glauben Sie nie, fertig zu sein
- Zu Software-Updates informieren oder Ihren Software-Support nutzen, um nach Möglichkeiten zur UX-Optimierung zu suchen
Nutzen Sie eine positive User Experience als wichtigen Faktor für Ihren Unternehmenserfolg
Eine begeisternde User Experience ist ein Thema, an dem Sie auf dem Weg zum Unternehmenserfolg im Online Business nicht mehr herumkommen. Ein positives Kundenerlebnis zahlt nicht nur auf die Zufriedenheit Ihrer User ein, sondern bringt auch Ihrem Unternehmen selbst eine Vielzahl an Vorteilen. Zufriedene User schließen mehr Käufe ab, empfehlen Sie weiter und bleiben Ihnen treu.
Wichtig ist, dass Sie die richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge gehen und sich selbst sowie Ihrem Team genügend Zeit geben. Wenn Sie User Experience als abteilungsübergreifendes Projekt ansehen, das immer wieder optimiert werden muss, steht Ihrer begeisternden Kundenerlebnissen nichts mehr im Wege.
Unser Tipp: Nutzen Sie die Vorteile einer nutzerorientierten UX und schaffen Sie eine höhere Kundenbindung und verbesserte Markenwahrnehmung. Unsere Design Factory bietet Ihnen dazu verschiedene Komplettpakete mit allen wichtigen Lösungen aus einer Hand.
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