In der Telekom MMS kommen viele Lernende zusammen. Durch die Pandemie mussten auch die Schülerpraktika in den virtuellen Raum verlegt und neu gestaltet werden. Wie die Organisatorinnen Kristin und Lea dabei vorgegangen sind, haben sie uns im Interviews erzählt.


Bild von Kristin. blond, lange Haare, lächelt

Nach dem Studium im Bereich BWL und Eventmanagement sowie einem Auslandsjahr arbeitet Kristin Renger seit 2,5 Jahren im HR Marketing der MMS: interne und externe Kommunikation für den gesamten Bereich liegen, ebenso wie die MMS Jubiläen oder grafische To Do´s in ihrer Verantwortung. Ihr Herz schlägt weiterhin für Events, nachhaltige Projekte und Diversity.


Lea Giegerich startete ihr Berufsleben nach Abschluss des Studiums im Bereich Marketing. Nach 1,5 Jahren Erfahrungszugewinn über Websitepflege, grafische Gestaltung, Eventorganisation und der Einführung eines internationalen Intranets tauchte sie Anfang 2021 mit der MMS ins Personalmarketing ein. Nun ist sie verantwortlich für die Themen Schülermarketing, Arbeitgebermarke, Karriere-Website sowie Diversity und bringt diese voller Begeisterung voran.


Was ist das Schülerpraktikum, beziehungsweise wie kann man sich das bei der MMS vorstellen?

Lea: Ein Schülerpraktikum eröffnet den Schüler*innen die Möglichkeit, verschiedene Berufsbilder kennenzulernen. Die Schüler*innen kommen demnach für eine kurze Zeit (i.d.R. zwei Wochen) in unser Unternehmen und arbeiten in den Fachabteilungen an kleineren Projekten. Dadurch lernen sie verschiedene Berufe kennen und wissen danach, welche Tools verwendet werden und welche Kenntnisse für einen Beruf erlernt werden müssen. Wenn die Jugendlichen herausgefunden haben, ob ihnen einen Job Spaß macht, können sie sich gezielt weiterbilden und die Entscheidung, welchen Weg sie einschlagen möchten (z.B. Ausbildung, Studium oder duales Studium), fällt ihnen leichter. In Sachsen legen die Schulen zumeist ab der achten Klasse ein oder mehrere Pflichtpraktika fest. Innerhalb der von der Schule festgelegten Zeiträumen können sich die Schüler*innen dann bei den Unternehmen bewerben. Natürlich gibt es auch freiwillige Praktika, bei denen die Jugendlichen in ihren Ferien in unseren Berufsalltag hineinschnuppern können. Bei uns in der Telekom MMS kann man in jede Menge IT-technische Bereiche hineinschnuppern, aber auch organisatorische oder gestalterische Praktika, z.B. bei einer Teamassistenz oder im Marketing sind möglich.

Insgesamt bieten wir dieses Schuljahr vier Gruppenpraktika an. Gruppenpraktikum bedeutet, dass nicht nur einzelne Schüler*innen verteilt über das gesamte Schuljahr bei uns sind, sondern dass wir, in einem von uns festgelegten Zeitraum, 8-10 Praktikant*innen aufnehmen. Die Zeiträume werden jedes Schuljahr neu festgelegt. Dieses Schuljahr war bereits ein Praktikum im Oktober. Zwei Weitere finden im Frühling/Sommer statt (09.05.-20.05.2022, 27.06.-08.07.2022). Außerdem wird es noch ein freiwilliges Schülerpraktikum im August 2022 geben. Neben diesen Praktika bieten wir außerdem die Möglichkeiten bei verschiedenen anderen Angeboten in unsere Arbeitswelt hineinzuschnuppern, z.B. bei Schau Rein!, beim Girls’Day, Genial Sozial, Pack’s an! oder dem IT-Sommer/Winter-Camp. Die beiden letzten Formate gehen jeweils eine Woche und werden von manchen Schulen auch als einwöchiges Praktikum akzeptiert.

Wie waren Praktika vor der Pandemie organisiert?

Kristin: Vor der Pandemie hatten wir mehrmals im Jahr Gruppen von Schüler*innen bei uns in der MMS. Zum Start der 2 Wochen haben wir vom HR Marketing die Gruppen von circa 10 Schüler*innen begrüßt und ihnen erst einmal erklärt, wo sie gelandet sind und was die MMS überhaupt so macht. Den Rest der Zeit haben sie dann mit ihren Pat*innen im jeweiligen Fachbereich verbracht. Sie haben eigene kleine Projekte übernommen (z.B. eigene Webseiten programmiert), konnten den Kolleg*innen bei der Arbeit über die Schulter schauen und sind gemeinsam Mittagessen gegangen. Sie sind also ein realer Teil des Teams gewesen. Uns war und ist besonders wichtig, dass die Schüler*innen richtige Arbeitsaufgaben übernehmen und kennenlernen – sie sind schließlich bei uns, um Berufe auszuprobieren und nicht um Kaffee zu kochen. Zum Ende der Woche haben alle Schüler*innen und alle Betreuer*innen sich noch einmal in einem Meetingraum zusammengefunden und wir haben uns über die Aufgaben ausgetauscht. Alle haben ihre Ergebnisse präsentiert und konnten Feedback an die MMS geben, was gut geklappt hat oder wo wir noch Verbesserungspotenzial haben. Die Schüler*innen hatten also wirklich die Chance die MMS live, vor Ort und in Farbe kennenzulernen und den realen Arbeitsalltag zu erleben – egal ob als Softwareentwickler, als Designerin im Marketing oder in der Business Technology.

Was hat sich durch die Pandemie an der Organisation geändert?

Lea: Lange Zeit waren wir einfach in der Schwebe, weil wir nie sagen konnten, ob wir wieder ein Präsenz-Praktikum starten können oder nicht – somit mussten wir ziemlich vielen Bewerber*innen leider eine Absage schicken. Im Sommer diesen Jahres haben wir uns dann getraut, ein virtuelles Praktikum aufzusetzen – quasi ein Pilotprojekt. Das Praktikum ging eine Woche täglich von 8 bis 13 Uhr in den Sommerferien. Unsere Teilnehmer*innen waren Schüler*innen aus ganz Deutschland und der Schweiz. Selten hatten wir ein so diverses Team zusammengestellt. Die Woche ging extrem schnell vorbei und beinhaltete eine Mischung aus „Hineinschnuppern ins Arbeitsleben“, den Austausch in der Gruppe, Vorträgen und Gruppenaufgaben. Die Reaktion nach der Woche: Es war viel zu kurz. Viele der Praktikant*innen haben sich gewünscht, dass das Praktikum noch eine weitere Woche angedauert hätte. Das ist natürlich auch ein sehr gutes Feedback an uns. Da es den Betreuer*innen ähnlich erging, beschlossen wir, die nächsten Praktika wieder auf zwei Wochen auszudehnen – egal ob in Präsenz oder virtuell.

Gegen Ende des Sommers wurde die Lage in ganz Deutschland wieder besser. Obwohl die letzten Praktikant*innen sehr zufrieden mit den Inhalten und dem Aufbau des virtuellen Schülerpraktikums gewesen waren, entschieden wir uns, das nächste Praktikum wieder vor Ort stattfinden zu lassen. Der Grund dafür war einfach: Online kann man schwieriger einen guten Kontakt zu den Schüler*innen aufbauen. Außerdem fehlt der gesamte Eindruck von den Büroarbeitsplätzen und die Gemeinschaft im Büro. Wir starteten also in Präsenz, doch bereits in der ersten Woche kam es zu einer Komplikation, denn einer der Praktikant*innen musste in Quarantäne. Vorsichtshalber schickten wir alle nach Hause und hier profitierten wir von unseren Erfahrungen aus dem virtuellen Praktikum. In Windeseile hatten wir von analog auf digital umgestellt – das wäre ohne die vorherigen Erfahrungen niemals möglich gewesen.

Was wir uns aus dem virtuellen Praktikum mitgenommen haben, sind zwei Dinge: Die Flexibilität zwischen Präsenz und Digitalität sowie das Rahmenprogramm für die Gruppenpraktika: Wir treffen uns nun spätestens alle zwei Tage zum Austausch, einem Vortrag oder einer Gruppenaufgabe, um die Gemeinschaft zu stärken und dadurch auch andere Bereiche als den eigenen kennenzulernen. Nichtsdestotrotz werden wir auch in Zukunft versuchen, die Schülerpraktika in Präsenz stattfinden zu lassen – wobei auch einige Betreuer*innen schon fest einen Homeoffice-Tag in ihrem Programm mit einplanen.

Was ist das Schwierigste bzw. welche Herausforderungen begegnet man bei dieser neuen, digitalen Form vom Schülerpraktikum?

Lea: Die Herausforderungen beim digitalen Schülerpraktikum sind extrem gruppenabhängig. Man kann Pech und eine komplett introvertierte Gruppe haben, sodass man das Gefühl hat, einen Monolog zu führen – vor allem montags um acht Uhr. Hier braucht man definitiv eine andere Art und Weise, die Kids wach zu bekommen, als vor Ort, wo sie schon die Anreise hinter sich haben und schon ganz aufgeregt sind. Auf der anderen Seite kann es aber auch sein, dass man eine extrem freche Gruppe hat, in der sich alle gegenseitig zu „Schabernack“ anstacheln. Hier ist es wichtig, klare Regeln zu haben, an die sich alle halten müssen. Gleichzeitig muss man hier wieder aufpassen, dass man nicht zu viele Regeln vorgibt, weil sich sonst wieder niemand traut, etwas zu sagen. Jede Schülergruppe ist anders und man muss einfach schauen, wie sie sich verhält und abschätzen, wie sich die Gruppendynamik entwickelt.

Auf der anderen Seite gibt es natürlich noch die Betreuer*innen. Einige kommen mit dem digitalen Format sehr gut zurecht – andere weniger. Hier ist es besonders wichtig, lange im Vorfeld zu kommunizieren, wie das Programm gestaltet ist, ob digital oder analog, damit sich alle Betroffenen frühzeitig darauf einstellen können.

Was nimmst du aus der Pandemiezeit für die Zukunft mit?

Lea: Alles ist digital umsetzbar, man muss nur ein paar Mal drüber nachdenken. Es waren sehr interessante Monate und auf der einen Seite hat die digitale Welt vieles einfacher gemacht – auf der anderen Seite aber auch komplizierter. Ich denke, in unserer Welt sollte im Praktikum selbst immer ein Kern der Digitalisierung und des Homeoffices enthalten sein, denn das ist heute quasi nicht mehr wegzudenken und (zumindest bei uns) ein fester Bestandteil des Arbeitslebens, das die Jugendlichen durch das Schülerpraktikum ja kennenlernen sollen.


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