Die Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche und Prozesse nimmt zu. Hierdurch entstehen immer neue Möglichkeiten, innovative Produkte, Prozesse und Geschäftsmodelle zu denken, zu konzipieren und umzusetzen.

 

Innovationen können an jedem Platz der Welt entstehen. In den letzten Jahrzehnten hat sich herauskristallisiert, dass gerade bestimmte Regionen prädestiniert sind, Innovationen hervorzubringen. Dies untersuchte auch der US-amerikanische Wissenschaftler Michael E. Porter. Regionale Unternehmenscluster sind geografisch dort, wo mehrere Standortvorteile zusammenkommen, wie z.B.

  • Faktorbedingungen (z. B. Ausbildung- und Forschungseinrichtungen; Infrastruktur)
  • Nachfragebedingungen (z. B. Unternehmen, die innovative Lösungen nachfragen)
  • Unterstützende und verwandte Branchen (z. B. clusterspezifische Zulieferer und Dienstleister)
  • Strategie und Wettbewerb (z. B. staatliche Investitions- oder Exportförderung)

In Deutschland existieren mehrere Cluster pro Wertschöpfungsbereich, z.B. Automobilclusterregionen in Stuttgart und Karlsruhe sowie in der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg oder ein Cluster für Luft- und Raumfahrtindustrie in Oberbayern.

Technologie-/Innovations- und Unternehmenscluster sind somit ein Ziel einer Wirtschaftspolitik, um durch die Synergien und Mehrwerte der Vernetzung weltweit konkurrenzfähig bzw. führend zu sein.

Cluster für die Digitalisierung

Das Best Practise – Cluster im Bereich der Digitalisierung ist das Silicon Valley. Diese Region ist der Digitale Hub für Innovationen weltweit. So vernetzen sich hier Start-ups, Gründer, Technologieunternehmen und Wissenschaft, um neue Technologien und Geschäftsmodelle im Digitalen zu entwickeln.

Tabelle mit den Standorten, Hauptgeschäftsfeldern, Größe, Einwohner, Beschäftigte, Firmen, Umsatz. Am Standort Silicon Valey wird der großte Umsatz erzielt.

Mit ca. 500.000 Beschäftigten in ca. 7.000 Unternehmen werden im Silicon Valley 180 Mrd. $ erwirtschaftet. Die Konzentration an Wertschöpfung mit Geschäftsmodellen mit Schwerpunkt Digitalisierung ist hier weltweit am größten.

In Deutschland fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit der Digital Hub Initiative den Aufbau von Hubs und damit Clustern im Bereich der Digitalisierung in Deutschland. Außerdem wird zentral die Vernetzung zwischen den Hubs und die Bekanntmachung der Hubs und Digitalisierungscluster im Ausland vorangetrieben

Abbildung von Smart Systems Hubs in Deutschland: Hamburg, Berlin, Dortmund, Köln, Frankfurt, Damrstadt, Karlsruhe, Stuttgart, Mannheim, Ludwigshaften, Potsdam, Dresden, Leipzig, Nürnberg, Erlangen, München

Die Konzentration der verschiedenen Kompetenzen an einem gemeinsamen Ort stellt den Nährboden für neue Innovationen und Geschäftsmodelle dar. Dieses ist die Basis für regionale „Hub-Ökosysteme“, in denen durch Innovationen die Digitale Transformation vorangetrieben wird.

Insgesamt werden 12 Digitale Hubs in Deutschland gefördert. So spiegeln sich die regionalen Schwerpunkte in der Ausrichtung des jeweiligen Digitalen Hub wider. Beispielsweise der Schwerpunkt Logistik in Hamburg, die Ausrichtung auf Künstliche Intelligenz in Karlsruhe und der Fokus Mobilität und Versicherungen in München.

Dresden & Leipzig – Heimat von Smart Systems & Smart Infrastructure

Der Smart Systems Hub Dresden/Leipzig fokussiert in dieser deutschlandweiten Initiative das Internet der Dinge(IoT) und setzt dabei auf die Vernetzung von Anbietern aus den verschiedenen Technologie-Bereichen Hardware, Software und Konnektivität mit den Anwendern aus den unterschiedlichen Branchen und Bereichen.

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So ist das Ziel die aktive Vernetzung aller Akteure aus Wirtschaft, Startup-Szene, Wissenschaft und Investoren zu dem Thema der Zukunft Internet of Things. In Dresden/Leipzig wird ein IoT-Ökosystem entstehen, indem die Akteure miteinander Innovationen vordenken und umsetzen. Neben der Entwicklung von modularen und technischen Plattformen für IoT-Anwendungen werden auch Bildungsformate geschaffen, um Ausbildung an Hochschulen und betriebliche Weiterbildung in den Bereich „Enabling IoT“ anzubieten.

Dresden/Leipzig wird sich als Ballungsraum zum IoT-Ökosystem Deutschlands entwickeln. Dabei werden die bisherigen IoT-Lösungen weiterentwickelt, um zu gemeinsam genutzten IoT-Plattformen zu kommen, die dann wiederum die Grundlage für akteursübergreifende Geschäftsmodelle sein werden.

https://www.staatsregierung.sachsen.de/download/SmartSystemsHub_2.pdf

Die Akteure kommen aus der Wirtschaft, u.a. Infineon, GlobalFoundries, SAP und T-Systems Multimedia Solutions, der Wissenschaft, u.a. TU Dresden, HTW Dresden, Fraunhofer, sowie der Politik. Vor gut einem Jahr präsentierten der damalige Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Wirtschaftsminister Martin Dulig, Professor Frank Schönefeld von T-Systems Multimedia Solutions und Silicon Saxony sowie Professor Frank Fitzek von der TU-Dresden die konkreten Pläne des Smart Systems Hub.

Pfade führen zum Ziel

Das Smart Systems Hub versteht sich als Ort, um nicht nur Technologien zu verbinden, sondern gerade auch den Transfer zu verschiedensten Branchen zu realisieren, damit Unternehmen die neuen Technologien und Chancen des Internet der Dinge kennenlernen und ausprobieren können.

Damit ist der Smart Systems Hub der Ort und Enabler für die Digitale Transformation für Unternehmen im Bereich von Internet of Things.

Zur besseren Orientierung bietet der Smart Systems Hub verschiedene Pfade an, um die Möglichkeiten dieser neuen Welt kennenzulernen. Die sogenannten Trails werden ständig erweitert und ergänzt. Im Folgenden stellen wir exemplarisch drei IoT-Trails vor.

Testbed Industrial Internet of Things

Der Trail Industrie 4.0 demonstriert den Einsatz von IoT‐Komponenten und ‐Lösungen in der industriellen Fertigung. Die HTW Dresden und die T-Systems Multimedia Solutions GmbH arbeiten gemeinsam im Industrial IoT Test Bed an neuen und innovativen Lösungen für die Fertigung der Zukunft. Dabei werden Innovationen entwickelt für eine effiziente Überwachung und Steuerung von modernen Produktionsanlagen. Die Smart Production Systems der HTW Dresden zeigt, wie sich Daten über Menschen, Maschinen und Material in einer industriellen Umgebung erheben, übertragen, verarbeiten und analysieren lassen. Es wird konkret demonstriert, wie auf Basis dieser Informationen Mehrwerte in der Fertigung entstehen und Prozessinnovationen realisiert werden. Das Test Bed orientiert sich dabei an dem RAMI 4.0‐Referenzmodell. Hier können Interessierte die Integration von IoT-Technologie in die innerbetriebliche Logistik direkt erleben. Führungen durch diese Modellfabrik werden kostenfrei angeboten.

https://indoorviewer.hemminger.info/HTW_Dresden_Labor_Z903/

Light Fidelity (Li-Fi)

Bei dem Trail des Fraunhofer Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS ist die T-Systems Multimedia Solutions im Rahmen der Softwareentwicklung und Systemintegration aktiv beteiligt.
Light Fidelity ist ein optisches Übertragungsformat und kann als optisches Äquivalent zu dem funktechnisch realisierten WLAN gesehen werden. In dem Pfad werden verschiedene Lösungen und die vielfältigen Anwendungsszenarien für die Light Fidelity – Kommunikation vorgestellt. Im Vordergrund des Trails stehen die spezifischen Eigenschaften und Vorteile einer lichtbasierten Datenübertragung.

So können beispielsweise sogenannte Li-Fi HotSpots für Großraumbüros und Meetingräume eingesetzt werden. Die Flexibilisierung von Arbeitsstrukturen, -prozessen und –orten nimmt zu. Mittels dieser Technologie kann dem mobilen Arbeitsplatz sehr unkompliziert breitbandiges Internet oder ein schneller Zugang zum Firmennetzwerk ermöglicht werden.

Robotic Coworking

Dieser Pfad beschreibt die Möglichkeiten einer Mensch-Roboter Kollaboration (Robotic Co-Working – Cobotics), der von der TU Dresden angeboten wird. Die T-Systems Multimedia Solutions realisiert hier den Test der verwendeten mobiler Systeme.
Auf diesem Pfad werden komplexe Anwendungsfälle im Zusammenspiel zwischen menschlichen Aktionen und Roboter gezeigt.

Die Demonstrationen in diesem Trail zeigt, wie eine Kollaboration konkret aussehen kann und wie dabei die Präzision der Antriebstechnik (auch Aktorik oder Aktuatorik genannt), und die Sensorik das Zusammenspiel zwischen Mensch und Roboter ermöglichen.
Gerade flexible Geschäftsprozesse in der Zukunft erfordern auch eine Flexibilisierung und hohe Präzision bei Aktuatoren und Sensoren. Genau dieses können Interessierte in diesem Pfad konkret in verschiedenen Anwendungen sehen.

Digitale Transformation – hier und jetzt

Zu der Digitalen Transformation in Unternehmen und Organisationen gehören die Reflexion der Geschäftsmodelle, Organisation und Prozesse. Die Digitalisierung ist der Katalysator für neue Geschäftsmodelle, die auch gerade in einem globalen Wettbewerbsumfeld notwendig sind.

Durch den Smart Systems Hub in Dresden/Leipzig können Unternehmen direkt bei Forschungseinrichtungen und anderen Unternehmen sehen, wie das Internet der Dinge eingesetzt wird. Hier wird Wissen und Erfahrungen an Unternehmen weitergegeben. Somit ist der Hub der Enabler für die Digitale Transformation für IoT und die Basis für das IoT Ökosystem.

Die Konzentration der verschiedenen Akteure sowie die Verfügbarkeit und Erforschung neuer IoT-Technologien in Dresden/Leipzig wird zu einem IoT-Cluster führen. Wir können so gemeinsam das zukünftige IoT-Ökosystem gestalten.

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