„Der Kühlschrank bestellt selbst“ – so könnte man sehr einfach das Internet der Dinge beschreiben.
2014 übernahm Google Nest Labs, einen Anbieter von intelligenter Haustechnik, für umgerechnet 2,3 Mrd. Euro. Das war ein deutliches Signal, dass Smart Home und das Internet of Things zunehmend an Bedeutung gewinnen.
2015 gehörten diese Themen zu den wichtigsten Trends, die auf Messen wie der CeBIT, IFA und der IAA mit ersten Lösungen und Prototypen präsentiert wurden.
Smart Home & Connected Car
Die Deutsche Telekom und BMW zeigten auf der CeBIT 2015 am Beispiel des Elektroautos BMW i3, wie Smart Home-Anwendungen vom Auto aus genutzt werden können. Sie entwickelten dafür den Prototyp der Smart-Home-App Qivicon, mit der der Fahrer über die Bedienelemente im Auto von unterwegs Geräte zu Hause steuern kann, so die Heizung, die Lüftung, das Licht oder auch Haushaltgeräte. Doch nicht nur Smart-Home-Komponenten können in das Connected Car eingebunden werden, auch die Integration von Entertainment-Applikationen ist möglich.
So entstand in Kooperation von BMW, TV Spielfilm und Deutscher Telekom die App myKIDIO. Mit dieser Familien-App können Fahrer und Beifahrer verschiedene Inhalte wie Hörbücher und Filme für Kinder auf der Rückbank auswählen. Neben Entertainment-Komponenten können ebenso Informationen zur Reise wie Geschwindigkeit, Fahrtzeit etc. angezeigt werden. Vorteil hier ist, dass die Eltern die Mediennutzung der Kinder stets im Blick haben und während der Fahrt steuern können.
Das Auto wird so zum App-Manager für den Fahrer. Die großen Automobilhersteller haben inzwischen eigene Appstores zum Management der persönlichen Apps direkt in das Auto integriert. Der Nutzer kann somit auch entscheiden, welcher Musik-Streaming-Dienst oder welche Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Twitter im Auto verfügbar sein sollen.
Internet of Things & Industrie 4.0
Wenn Autos untereinander kommunizieren und sich damit gegenseitig über Reiseziel, Fahrgeschwindigkeit oder Gefahren und Staus informieren, sind auch weiterer Ansätze der Kommunikation denkbar. Denn Autos wie auch Maschinen sind zukünftig in immer höherem Maße vernetzt und werden zunehmend intelligenter.
Über Industrie 4.0 waren 2015 fast täglich neue Entwicklungen und Anwendungsbeispiele zu lesen, wobei Industrie 4.0-Anwendungen häufig auch als Teil des Internet of Things im B2B-Bereich gesehen werden.
Hierbei geht es um den weitreichenden Einsatz von IT in den Produktionsprozessen von Unternehmen, so unter anderem in Form von Automatisierungstechnik.
So will der Maschinenbauer Trumpf diese oft als 4. Industrielle Revolution bezeichnete Entwicklung für sich nutzen. Geplant ist ein Appstore für Maschinenbauunternehmen, in dem Apps für verschiedene Maschinen und Fertigungsprozesse zur Verfügung stehen. Ziel ist nicht mehr nur, Maschinen zu konzipieren und zu bauen, sondern auch die Software für die Maschine-zu-Maschine-Kommunikation bereitzustellen. Konkret denkt Trumpf über einen Appstore im Bereich der Blechherstellung nach. In diesem Bereich bietet Trumpf bereits seit 2012 Apps an.
Digitale Geschäftsmodelle
Die zunehmende Digitalisierung von Produktionsprozessen und der damit verbundene radikale Wandel des Marktes münden nicht nur in neuen Services oder Produkte, sondern erfordern völlig neue digitale Geschäftsmodelle.
Ein Beispiel für innovative Geschäftsmodelle ist das Beispiel Kaeser Kompressoren. Durch den steten Datenaustausch des Unternehmens mit den Kompressoren beim Kunden konnten deren Wartungen optimiert und damit der Kundenservice verbessert werden.
Dieses war aber nur die notwendige Basis für die Konzeption eines neuen Geschäftsmodells.
Kunden von Kaeser benötigen Druckluft. Ein Betreibermodell ermöglicht nun, dass Kunden Druckluft zum Festpreis beziehen können. Kaeser übernimmt die Installation des Druckluftsystems, der Kunde zahlt nur für die Nutzung der Druckluft. Es wird so nur die eigentliche Nutzung der Maschine bezahlt.
Nur durch eine Vernetzung der Maschinen untereinander und zum Hersteller und die daraus gewonnen Daten über den genauen Bedarf, können solche Betreibermodelle entwickelt werden.
Für 2015 wurden laut Gartner fast 5 Mrd. Geräte im Bereich Internet of Things erwartet. Dabei werden Umsätze von 70 Mrd. $ alleine für Dienstleistungen im Bereich der Vernetzung gesehen. Für 2020 wird mit der fünffachen Geräteanzahl im Bereich Internet of Things gerechnet.
P.S.: Auch wir als T-Systems Multimedia Solutions sind zum Thema Internet of Things sehr aktiv.
Denn wir begleiten unsere Kunden bei ihrer digitalen Transformation mit entsprechenden Anwendungen.
So waren wir bereits auf Messen wie der CeBIT und der IFA 2015 mit mehreren Innovativen vertreten, so mit einer Augmented-Reality-Lösung für Wartungsarbeiten an Autos und mit der „vernetzten Waschmaschine“, die einen Onlineshop und eine mobile App verbindet. Ein von T-Systems Multimedia Solutions entwickelter M2M-Use Case zeigte Möglichkeiten zur Aufnahme von Schadensfällen im Rahmen einer Industrie 4.0-Anwendung auf.
Zum Thema Internet of Things und Industrie 4.0 publizieren wir regelmäßig News und Studien auf der speziellen Website „IT Transformation“.
Auch engagieren wir uns in Verbänden, wie z. B. in der Leitung der Initiative „Internet der Dinge“ im Bundesverband Digitale Wirtschaft.
Wir sind Digitalisierungs-Experten aus Leidenschaft und vermitteln in unserem Blog einen Einblick in aktuelle Trends und Themen rund um Digitalisierung, neue Technologien und die Telekom MMS.