Corona hat vieles verändert, vor allem aber die Art und Weise wie wir arbeiten und kommunizieren. Für Auszubildende und duale Studenten ist vor Allem die direkte Kommunikation mit ihren Ausbildern relevant. Doch wenn plötzlich alle im Homeoffice arbeiten, wird das eine Herausforderung. Quasi über Nacht hat sich alles geändert. Eine schnelle und gute Lösung musste her, um die Auszubildenden und dual Studierenden (diese werden bei uns intern als Lernende bezeichnet) im Auge zu behalten und ihre Ausbildung zu gewährleisten. Denn obwohl die ganze Welt plötzlich im Ausnahmezustand war, sollte trotzdem so viel wie möglich für die Lernenden beim Alten bleiben. Sie sollten weiterhin in Kundenprojekte eingebunden werden, gemeinsam kleinere Projekte umsetzen und Kontakte knüpfen können – nur eben musste das alles jetzt virtuell passieren.
Die Einführung des „Lernende Dailys“
Und so wurde während des ersten Lockdowns am Standort Jena, unter dem Blickpunkt des agilen Arbeitens, das “Lernende Daily” geschaffen. Einmal am Tag trafen sich dort im virtuellen Raum einige Lernende und tauschten sich über ihre aktuellen Aufgaben und Herausforderungen aus, zusammen mit einem Ausbilder, der sie tatkräftig bei allen Problemen unterstützt hat. Es war ein Versuch, etwas Normalität und Stabilität zu schaffen. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr Lernende, auch aus Dresden, hinzu und letztere brachten ihren Ausbilder mit. Seitdem werden wir von einer kongenialen Doppelspitze betreut. Aus dem reinen Austausch ist eine kleine Gruppe entstanden, die zusammen Projekte angeht, sich gegenseitig unterstützt und Wissen austauscht. Regelmäßig werden Vorträge zu Themen aus dem Arbeitsalltag gehalten, oder jemand stellt ein Thema vor, das ihm besonders am Herzen liegt. Aber natürlich bleibt auch Zeit für Smalltalk und ein offenes Ohr für den Alltag. In diesem Verbund werden verschiedene “Lernende Projekte” durchgeführt, die den Projektalltag simulieren und es uns ermöglichen sollen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.
Projekt 1: Stein für Stein zum Erfolg
Eines Tages erzählte einer unserer Betreuer von seinem Sohn, welcher leidenschaftlich gern mit Klemmbausteinen spielt. Lediglich das Sortieren dieser Steine stellt eine zeitaufwendige Herausforderung dar. Um Abhilfe zu schaffen, entwickelten wir gemeinsam ein Konzept für eine Klemmbaustein-Sortiermaschine, kurz KSM. Diese sollte komplett aus Klemmbausteinen gebaut werden, mit der Ausnahme das wir eine computergestützte künstliche Intelligenz verwendeten, um die Steine nach Farbe und Form zu sortieren. Hierbei teilten wir den Bau der Komponenten „Lagerung“, „Vereinzelung“ und „Sortierung“ zwischen den Standorten Jena und Dresden auf. Trotz der Entfernung und pandemiebedingten Restriktionen funktionierte die Zusammenarbeit zwischen den Standorten hervorragend, schließlich ist es bei Klemmbausteinen wie bei uns Menschen. Es gibt unterschiedlichste Farben und Formen, dennoch bildet sich aus vielen Steinen ein zusammenhängendes und funktionierendes Konstrukt. Genau diesen Effekt spürt man als Lernender in der Telekom MMS.
Projekt 2: Gut Ding will Weile haben
Ein weiteres Projekt der Lernenden ist das IoT-Bohnenbeobachtungssystem. Der Arbeitgeberverschickte an alle Mitarbeitenden eine Bohne, auf der “MMS” eingraviert war. Und dann entstand bei uns die Idee, diese Bohne einzupflanzen und ihr Wachstum in einem Zeitraffer festzuhalten. Und, damit sie nicht vertrocknet, sollten auch die Raumtemperatur und die Bodenfeuchtigkeit gespeichert und auf einer Website angezeigt werden. Und so entstand das Bohnenprojekt. Lernende aus Dresden konzipierten zusammen mit ihrem Ausbilder ein Microcontrollersystem mit Sensoren für Temperatur und Feuchtigkeit und einer Webcam, die regelmäßig Bilder vom Fortschritt der Bohne schießt. Diese Daten sind in unserem Intranet abrufbar und man kann sich am Wachstum der MMS-Bohne erfreuen.
Wir kochen keinen Kaffee – wir setzen Kundenprojekte um
Aber natürlich sind wir nicht nur mit Lernenden-Projekten beschäftigt. Die Ausbilder sind auch bestrebt uns möglichst schnell in richtige Kundenprojekte einzubinden. Dort erleben wir den Projektalltag hautnah, lernen jeden Tag etwas Neues und können dieses Wissen gleich in Lernenden-Projekten einsetzen und umgekehrt. Dabei werden unsere Stärken und auch unsere Wünsche berücksichtigt. Möchte man lieber mal in die Projektleitung oder in die Entwicklung reinschnuppern? Oder doch lieber beim Build and Deployment?
Krisen bieten auch Chancen
Ob das tägliche Abstimmungsmeeting im Rahmen der Lernenden, die facettenreichen Projekte an denen man nicht nur selbst wächst (siehe die Bohne) oder die Möglichkeit der Selbstverwirklichung in businessrelevanten Projektteams – eine Ausbildung in der Telekom MMS bietet Raum zur freien Entfaltung, Flexibilität und ein Team, welches man in sein Herz schließen kann.
Es wird nie langweilig und auch jetzt, wo das „New Normal“ langsam einzieht, besteht das Daily weiter, es gibt immer neue Aufgaben und die Zusammenarbeit geht weiter. Denn das Konzept funktioniert.
Als Lernender ist man kein Einzelkämpfer. Wie eben beschrieben kann man auf eine starke Bank an anderen Lernenden und Betreuern zurückgreifen, um eigene Ideen oder Vorschläge zu verwirklichen und die eigene Sozialkompetenz mit gut organisierter Teamarbeit ausbauen.
In dieser unerwartet aufregenden Reise lernt man sich selbst (& damit auch andere) jeden Tag ein Stück besser kennen. So auch durch diverse Projekte, welche mehr oder minder spontan auf dieser Reise entstehen.
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ERFAHRE HIER MEHR ÜBER LERNENDE AN DER MMS:
>>So läuft ein Praktikum an der MMS ab
Silvie Böning und Maximilian Wollny, Lernende der Telekom MMS
Silvie ist Auszubildende und Maximilian Dualer Student am Standort Jena. Beide sind bereits seit 2019 bei der MMS und unterstützen hauptsächlich bei Kundenprojekten.
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