Lucas Naundorf, Product Owner NFT im Blockchain Solutions Center | Telekom MMS
NFTs sind derzeit eines der heißesten Themen in der Tech-Welt, und es ist leicht zu erkennen, warum. Sie haben das Potenzial, eine ganze Reihe von Branchen umzukrempeln, von der Kunst-, Musik- und Spielebranche über die Finanzbranche sowie den Immobilienmarkt bis hin zur Automobil- und Tourismusbranche. Der NFT-Markt steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber er wächst schon jetzt rasant.
Tatsächlich könnten NFTs sogar den Hype um Kryptowährungen übertreffen, denn sie bieten eine einzigartige Gelegenheit für Unternehmen, mit ihrer Kundschaft auf eine neue und aufregende Weise in Kontakt zu treten. Willkommen im Web3!
Zeitreise: Vom Wunsch die Echtheit von Transaktionen nachzuweisen
NFTs gibt es schon seit einiger Zeit, obwohl sie erst ab 2014/15 die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit erregten. Spannend wurde es bereits 1999: Noch immer wickelte man die meisten Transaktionen zwar persönlich ab, so dass es einfach war, die Identität der beteiligten Parteien zu überprüfen, doch das Thema der „Echtheit von Transaktionen“ kam erstmals auf. Mit dem Übergang ins neue Jahrtausend beschäftigte die Menschen folgende Frage: Wie können wir die Echtheit von Transaktionen in einer zunehmend digitalen Welt sicherstellen?
2007-2009 war eine großartige Zeit für Innovationen. Apple revolutionierte den Smartphone-Markt mit der Veröffentlichung des iPhones. Soziale Medien wurden ebenfalls ein heißes Thema: Plattformen wie studivz und MySpace wurden populär. Auch Facebook begann in dieser Zeit seine Erfolgsgeschichte und ist heute eine der beliebtesten Social-Media-Plattformen. Diese Innovationen hatten einen großen Einfluss auf unser Leben, da sie die Kommunikation und den Informationsaustausch bequemer und effizienter machten. Dank dieser Innovationen sind wir heute stärker vernetzt als je zuvor.
Parallel stieg auch die Bedeutung von Online-Banking an und das Thema der Echtheit von Transaktionen wurde immer relevanter. Im Zuge dessen entstand Bitcoin. Bitcoin ist eine digitale Währung, die sichere Peer-to-Peer-Transaktionen ermöglicht. Transaktionen, die mit Bitcoin getätigt werden, werden von einem dezentralen Netzwerk von Computern überprüft, was es praktisch unmöglich macht, Bitcoin zu fälschen oder doppelt auszugeben. Daher bietet Bitcoin ein Maß an Sicherheit, das mit herkömmlichen Währungen nicht möglich ist und die Art und Weise änderte, wie wir über Geld denken.
Heute sind wir im Zeitalter des Web3 angekommen. Web3 ist die nächste Generation des Internets, in der die Nutzenden selbst die Kontrolle über ihre Daten, Ihr Vermögen und Digitales Eigentum inne haben und ohne Vermittlungsinstanz direkt miteinander interagieren können. So können Kunstschaffende beispielsweise ihre Werke verkaufen, ohne auf Aktionshäuser oder Galerien als Vermittler angewiesen zu sein. Blockchains sind ein wichtiger Bestandteil des Web3, da sie eine vertrauenswürdige und dezentralisierte Möglichkeit für die Nutzenden bieten, Daten zu speichern und zu verwalten. Heute gibt es viele verschiedene Blockchains, jede mit ihren eigenen einzigartigen Funktionen und Anwendungen. In den kommenden Jahren können wir mit noch mehr Innovationen in diesem Bereich rechnen, da Web3 weiterwächst und sich weiterentwickelt.
Parallel zum Web3 verläuft auch ein Hype um das sogenannte Metaverse. Dabei handelt es sich um eine virtuelle Umgebung, die durch die kollektiven Bemühungen ihrer Nutzer*innen geschaffen wird. Sie ist nicht im Besitz oder unter der Kontrolle einer einzelnen Person oder Organisation, und jeder kann einen Avatar erstellen und das Metaverse erkunden. Das Metaverse wird ständig erweitert, da neue Benutzer*innen ihre eigenen Erfahrungen und Kreationen hinzufügen. Viele Expert*innen sind der Meinung, dass das Metaverse irgendwann die wichtigste Art und Weise sein wird, wie Menschen und Unternehmen miteinander interagieren.
Was ist die NFT-Technologie?
NFTs, oder Non-Fungible Token, haben die digitale Welt erobert. Obwohl sie ursprünglich für die Verwendung in Kryptowährungen entwickelt wurden, können NFTs für die Speicherung einer beliebigen Anzahl digitaler und physischer Vermögenswerte verwendet werden. Grundlage ist die Distributed-Ledger-Technologie (DLT), die es möglich gemacht hat, diese einzigartigen digitalen Vermögenswerte in den eigenen Besitz zu überführen und diese zu schaffen, anzusammeln, zu kaufen, zu verkaufen oder zu handeln.
In dem Maße, wie das Web3 wächst, werden wahrscheinlich immer mehr Unternehmen beginnen, NFTs zu verwenden, um virtuelles Eigentum und andere Vermögenswerte zu verkaufen. Dies könnte sich erheblich auf die Wirtschaft auswirken.
Der Hauptunterschied zwischen NFTs und anderen digitalen Vermögenswerten besteht darin, dass NFTs einzigartig sind und nicht repliziert werden können. Das macht sie ideal für die Aufbewahrung von digitalen Dingen wie Eintrittskarten, Kunstwerken oder Spielgegenständen, deren Echtheit überprüft werden muss.
Digitale Assets gibt es in vielen verschiedenen Formen:
- Bilder
- Videos
- Animationen
- Audiodateien
- AR/VR-Inhalte
Mit einer NFT können Sie sicher sein, dass Ihre digitalen Vermögenswerte sicher und zuverlässig gespeichert sind.
NFTs könnten auch dazu verwendet werden, physische Vermögenswerte wie Immobilien oder Fahrzeuge zu repräsentieren. Wenn der NFT-Markt weiterwächst, werden Unternehmen, die bereit sind, das Risiko einzugehen, gut positioniert sein, um von dieser neuen und aufregenden Chance zu profitieren.
Nach Branchen: Wer sollte NFTs erstellen und verkaufen?
Wie jeder andere Vermögenswert kann auch der Wert eines NFTs je nach Marktlage steigen oder fallen. Das macht sie nicht nur für den Primärmarkt, sondern auch für den Sekundärmarkt interessant. Jemand, der ein NFT als Investition kauft, kann es später mit Gewinn oder Verlust verkaufen – je nachdem, wie sich der Markt entwickelt hat.
NFTs zu erstellen und mit NFTs zu handeln, eröffnet sowohl Kaufenden als auch Verkaufenden eine ganz neue Welt der Möglichkeiten. Da der Markt für NFT-Transaktionen derzeit einen Boom erlebt, bietet sich die einmalige Gelegenheit für verschiedene Branchen, in den Markt einzutreten und eine Führungsrolle zu übernehmen:
- Gaming / E-Sports
- Sport
- Events
- Medien
- Kunst
- Musik
Auch Unternehmen im Bereich von Umwelt und Nachhaltigkeit profitieren von NFTs. So gibt es grüne Assets wie beispielsweise CO2-Zertifikate als Einheiten von Kohlendioxid, die durch Aktivitäten erzeugt werden, die CO2-Emissionen verhindern. Zum Beispiel werden CO2-Zertifikate oft an Kraftwerke und Fabriken für jede Tonne CO2 vergeben, die sie daran hindern, in die Atmosphäre ausgestoßen zu werden. Diese Zertifikate können dann auf dem NFT-Markt verkauft werden und bieten einen finanziellen Anreiz für Unternehmen, ihre Emissionen zu reduzieren.
Die Idee von CO2-Zertifikaten ist nicht neu. Der Unterschied besteht darin, dass der Handel mit herkömmlichen CO2-Zertifikaten mitunter schwierig zu überblicken und nachzuvollziehen ist. Auch der grenzübergreifende Handel gestaltet sich schwierig. Hinzu kommt das Problem des doppelten Zählens (Double Counting), welches beim Einsatz von CO2-Zertifikaten als Herausforderung bekannt ist. Mithilfe von NFTs kann hier Transparenz geschaffen werden, um den Handel übersichtlich und nachverfolgbar zu gestalten – grenzübergreifend.
CO2-Zertifikate werden zum Beispiel zur Finanzierung von Projekten verwendet, die grüne Werte schaffen, wie Aufforstungsprojekte. In diesem Fall können Unternehmen CO2-Zertifikate als NFTs kaufen, die für das Kohlendioxid stehen, das durch die neuen Bäume gebunden wird. Durch die Schaffung eines dafür vorgesehenen Marktes können NFTs Anreize für Unternehmen schaffen, Maßnahmen zu ergreifen, die zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen und den Klimawandel verlangsamen.
Ansätze im Bereich Physische Assets
In den letzten Jahren hat die Beliebtheit von Luxusgütern, die ausschließlich in der digitalen Welt existieren, stark zugenommen. Der Schweizer Uhrenhersteller TAG Heuer bringt beispielsweise NFTs auf seine Smartwatch. Digitale Artikel wie Designerkleidung können wie jeder andere physische Gegenstand gekauft und verkauft werden. Das Besondere an ihnen ist jedoch, dass sie mit einem Echtheits- oder Eigentumszertifikat versehen sind. Dieses Zertifikat (ein NFT) wird in der Blockchain gespeichert und kann nicht dupliziert oder manipuliert werden.
Mit dem Aufstieg des Web3 werden wahrscheinlich noch mehr NFTs zum Kauf von Immobilien und anderen Vermögenswerten in der virtuellen Welt verwendet werden.
Welche Vorteile bietet eine NFT-Marktplatz-Lösung für Unternehmen?
Der NFT-Markt ist derzeit nicht ausreichend reguliert. Daher brauchen Unternehmen einen Partner, der über die Ressourcen und das Fachwissen verfügt, um die notwendige Infrastruktur und Unterstützung für einen NFT-Marktplatz bereitzustellen. Dieser Partner sollte dabei helfen, Verträge und Transaktionen so zu standardisieren, dass Sicherheitsrisiken beseitigt werden können.
Um die sehr hohe Einstiegshürde für einen NFT-Marktplatz zu senken, stellen wir eine modulare Plattform bereit. Die Plattform bietet eine Lösung, bei der das Branding der Marke im Vordergrund steht. Sie ist eine Grundlage, die für jeden Use Case anpassbar ist. Wir stellen dem Kunden eine Frontend-Vorlage im Coporate Design zur Verfügung. Die NFT-Plattform-Lösung bietet Unternehmen so einen großen Vorteil, da es unseren Kunden ermöglicht in neue Technologien einzusteigen und somit Pionier in der eigenen Branche zu werden. Die maßgeschneiderte Lösung erfüllt alle Vorgaben von Compliance und Sicherheit. Die Plattform regelt zudem die Verwahrung von Lizenzen und Bezahlmethoden und kümmert sich um die notwendigen Regularien auf Basis von modernen Software-Stacks und den höchsten Sicherheitsansprüchen.
Die NFT-Plattform ermöglicht die Gestaltung eines eigenen public Blockchain-basierten Marktplatzes. Auf diesem Markplatz erstellen, managen und veräußern Sie ihre individuellen NFTs. Zudem bietet die Plattform ihrer Kundschaft den Raum, um untereinander einen Handel mit Ihren NFTs durchzuführen.
Wie nachhaltig ist der NFT-Marktplatz der Telekom MMS?
Blockchain wird der Vorwurf gemacht, nicht gut für die Umwelt zu sein. Tatsächlich macht aber die Technologie den Unterschied. Während Bitcoin beispielsweise 762.94 kg CO2 pro Transaktion produziert, verursacht die Flow-Blockchain vergleichsweise nur 0,0013 kg pro Transaktion und Celo sogar nur 0,00014 kg CO2 – und ist damit sogar noch energieeffizienter als eine herkömmliche VISA Kreditkarten Transaktion. Auch Ethereum ist auf Proof-of Stake umgestiegen und ist damit umweltfreundlicher.
Erfahren Sie mehr über Validation as a Service!
Celo ist sogar CO2-positiv, da das produzierte CO2 durch Baumpflanzungen ausgeglichen wird. Sie sehen: Die Zukunft sieht gut und umweltpositiv aus, wenn Sie auf die richtige Technologie setzen. Die richtige Technologie erkennen Sie beispielsweise am Konsensmechanismus: Der Konsensmechanismus von Celo wird Proof-of-Stake genannt und unterscheidet sich vom Proof-of-Work-Mechanismus, der von Bitcoin verwendet wird. So erfordert der Proof-of-Work-Mechanismus eine relativ große Menge an Rechenleistung. Im gesamten Netzwerk müssen viele mathematische Aufgaben gelöst werden, um einen neuen Kryptowert zu erzeugen und dies verbraucht eine Menge Strom. Daher ist das Proof-of-Stake-System von Celo und Flow attraktiver, weil es energieeffizienter und umweltfreundlicher ist. Celo-Transaktionen erfordern 700.000 Mal weniger Daten als andere Kryptowährungen, was Celo zu einer der effizientesten und umweltschonendsten Netzwerke für Transaktionen macht.
Celo verwendet auch ein neuartiges Governance-Modell, das die Macht an die Gemeinschaft abgibt, anstatt sie in einer einzigen Instanz zu zentralisieren. Das macht Celo dezentraler und demokratischer. Der Konsensmechanismus und das Governance-Modell von Celo sind zwei der Alleinstellungsmerkmale, die das System für Investierende und Nutzende attraktiv machen.
> Erfahren Sie, warum die Telekom in das Blockchain-Netzwerk Celo investiert.
Telekom MMS – Ihre Partner für individuelle NFT-Marktplatz-Technologie
Dank ihrer einzigartigen Eigenschaften haben NFTs das Potenzial, das Internet zu revolutionieren und neue Möglichkeiten für Nutzer*innen und Entwicklerteams gleichermaßen zu schaffen. Bisher wurden NFTs vor allem für Spiele und Sammlerstücke verwendet, aber ihre Nutzung ist nur durch die Vorstellungskraft begrenzt. Mit der zunehmenden Verbreitung von NFTs werden wir wahrscheinlich noch mehr kreative Einsatzmöglichkeiten für diese digitalen Güter sehen.
> Staking, SSI, NFTs: Das Blockchain Solutions Center expandiert
Mehr Informationen zum Blockchain Solutions Center!
Lucas Naundorf, Product Owner NFT im Blockchain Solutions Center | Telekom MMS
Lucas Naundorf ist Product Owner im NFT Bereich, des Blockchain Solution Center der Telekom MMS, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom. Lucas hat einen B.Sc. Wirtschaftwissenschaften. Seit 2 Jahren leitet er die NFT Projekte im BCSC, plant Strategien und Produkte. Im Kyptoraum engagiert er sich bereits seit Jahren leidenschaftlich.
Ob Digitalisierungsexpert*in, Werkstudent*in oder Schülerpraktikant*in – Hier berichten unsere Gastautoren aus ihrem Alltag.