Ich bin schon seit einiger Zeit als Ansible-Trainer tätig und habe daher schon viele Schulungen zum Thema gehalten. Heute möchte ich mit euch teilen, wie ich meinen Kolleg*innen Ansible auf eine möglichst praxisorientierte Art und Weise vermittle.

Bevor ich auf den eigentlichen Inhalt der Schulung eingehe, möchte ich betonen, wie wichtig eine funktionierende und gleich aufgebaute Arbeitsumgebung für eine erfolgreiche Durchführung ist:
Voraussetzung für eine erfolgreiche Beteiligung an der Schulung ist der Besitz eines Arbeitsgerätes mit einem SSH-Client (das Betriebssystem ist nicht wichtig). Mit diesem verbinden sich die Teilnehmer dann auf eigens für sie bereitgestellte virtuelle Maschinen. Wenn diese beiden Voraussetzungen nicht erfüllt sind, können während der Schulung Probleme auftreten, welche von den eigentlich vermittelten Inhalten ablenken. Deshalb ist es unerlässlich, die Schulungsumgebung im Voraus vorzubereiten, um einen so reibungslosen Ablauf wie möglich garantieren zu können. Mittels Ansible geschieht dies fast vollautomatisiert.

Nun zum eigentlichen Inhalt. Die Grundlagen-Schulung ist auf einen Tag ausgelegt und umfasst die folgenden Themen:

  • Was ist Ansible und wie funktioniert es?
  • Wie installiert man Ansible?
  • Wie funktioniert Ansible grundlegend und aus welchen Komponenten besteht es?
  • Was sind Ad-Hoc-Kommandos und wie verwendet man sie?
  • Was sind Playbooks, wie schreibt man sie und wie setzt man sie ein?
  • Was sind Rollen, wie schreibt man sie und wie setzt man sie ein?
  • Woher bekommt man Ansible-Rollen, also das Ökosystem?
  • Best Practices im Umgang mit Ansible

Die Schulung ist eine Mischung aus Theorie und praktischen Übungen. Im ersten Abschnitt gibt es einen kurzen, theoretischen Überblick über den Sinn und die Funktionsweise von Ansible sowie einen Vergleich mit anderen Tools und einen Einblick in das Ökosystem rund um das Automatisierungswerkzeug. Dieser theoretische Teil dauert, inklusive Begrüßung und Vorstellung der Teilnehmenenden, maximal eine Stunde. Um Schulungsinhalte entsprechend den Teilnehmenden anpassen zu können sowie Inhalte ggf. zu erweitern, werden im Rahmen der Vorstellung Erfahrungen, Erwartungen und Wünsche bezogen auf Ansible abgefragt. So kann der Schulungsablauf individuell an die Teilnehmenendenausgerichtet werden.

Anschließend geht es direkt zum praktischen Teil über. Im ersten Praxisteil behandle ich die Installation von Ansible selbst. Zuerst zeige ich in meiner Präsentation, wie man Ansible auf verschiedenen Betriebssystemen installiert. Danach führe ich die Installation in meiner Arbeitsumgebung vor. Zuletzt führen die Teilnehmenden die Installation in ihrer Arbeitsumgebung selbstständig durch. Dieses Vorgehen zieht sich durch den kompletten Praxisteil: Anhand von Beispielen in der Präsentation zeige ich, was ich tue und was passiert. Dann führe ich es noch einmal “live” aus, dann sind die Teilnehmer selbst an der Reihe. So wird das soeben Gelernte direkt angewendet und verinnerlicht. Treten Probleme auf, können diese direkt gelöst werden. Im direkten Gespräch kann ich mir schnell Feedback einholen und sehe, ob alle Teilnehmenden alles verstanden haben.

Bei aufkommenden Fragen komme auch ich als erfahrener Ansible-Nutzer gelegentlich an die Grenzen meines Wissens. Passiert das, kann ich den Teilnehmern jedoch wertvolle Methoden an die Hand geben, wie sie an die Lösung ihrer Fragen kommen, seien es Links an der richtigen Stelle in der Dokumentation oder die Anwendung der richtigen Suchbegriffe. Wichtig ist es zu zeigen, dass fehlendes Wissen oder die Fehler, die ich selbst während der Ansible-Nutzung mache, nicht schlimm sind und es wichtig ist, eine offene Fehlerkultur zu leben. Auf Fragen antworte ich gern, indem ich Codebeispiele aus der Praxis zeige und erkläre. So können die Teilnehmenden sofort sehen, dass das Gelernte auch wirklich einen praktischen Nutzen hat.

Am Ende der Schulung gibt es noch eine Zusammenfassung der Best Practices sowie die Möglichkeit, offene Fragen zu klären oder Dinge zu wiederholen. Nach der Schulung schicke ich die Präsentation an die Teilnehmenden und lasse die Arbeitsumgebung noch ein paar Tage stehen, damit die Teilnehmenden die gelernten Inhalte noch einmal selbstständig anwenden, vertiefen und ihren geschriebenen Code sichern können.

Inzwischen habe ich mehr als 20 Schulungen zum Thema gehalten, das Feedback war fast immer positiv. Dabei freue ich mich besonders, dass die Teilnehmenden den hohen Praxisanteil loben und dadurch theoretische Inhalte verständlich nachvollziehen können, um eine gute Grundlage für weiteres Lernen und eigene Anwendungen zu erhalten. Mein Ziel ist es den thematischen Stoff strukturiert aufzubereiten und anwenderfreundlich zu vermitteln, was mir anhand der Feedbacks, gut gelingt.

Du hast allgemeine Interesse über intensiven Austausch zu fachspezifischen Themen wie Ansible, dann nehme an der, von der Software Engineering Community (SECO) organisierten, Dev Day Konferenz am 25.04.2023 in der Dresdener Börse teil.

Anmelden kannst du dich hier.


Du möchtest mehr über Ansible und seine Verwendung in der MMS erfahren?
Dann sind die beiden folgenden Blogbeiträge interessant:
> Event Driven Ansible

> Von einer Ansible-Rolle zur Collection




Du arbeitest selbst mit Ansible oder möchtest gerne lernen damit im Team von Sebastian zu arbeiten?
Dann schau bei unseren offenen Jobs vorbei:
> Senior SevOps Engineer

> Senior Cloud Engineer