59 % der Unternehmen stehen bei der Automatisierung ihrer Entwicklungs- und Operationsprozesse erst am Anfang. Der Weg zur vollendeten „Customer Centric Transformation“ ist für den Großteil also noch weit. IT-Prozesse und das tägliche Geschäft sind oft noch nicht auf dem Level, das es braucht, um die Transformation erfolgreich umzusetzen. Die Relevanz nutzungsorientierter Softwarelösungen in einer agilen Unternehmenskultur wird dabei mehr als deutlich. Die aktuelle Lünendonk®-Studie zum Thema „digitale Transformation“ zeigt: Die meisten Unternehmen haben das immerhin bereits erkannt – neun von zehn Organisationen strukturieren aktuell ihre Geschäftsmodelle um, um auf veränderte Kunden- und Marktanforderungen besser reagieren zu können.
Denn um mit digitalen Angeboten überzeugen zu können sind nahtlose Kundenschnittstellen erforderlich, um als Unternehmen eine ganzheitliche Digital Experience bieten zu können. Für eine bestmögliche digitale Reife und Kundenzentrierung bildet eine umfassende Transformation relevanter Technologien die notwendige Grundlage. Hierzu zählen vor allem die Cloud Transformation, aber auch weitere Data- und Softwaremodernisierungen.
Für neuen Aufschwung: Die Kernelemente der digitalen Transformation
Die aktuelle Lünendonk®-Studie wirft einen detaillierten Blick auf die vier bzw. fünf Kernelemente der digitalen Transformation, die Unternehmen bei einer erfolgreichen Entwicklung neuen Aufschwung verleihen können: Digital Experience, Cloud-native Entwicklungen bzw. Cloud Transformation, Data und Analytics, Software und Human Centric Organisation.
Je nach Kernsegment werden dabei Aspekte wie Usability und Design, gesteigerte Datenqualität, Umstieg auf Cloud-native Technologien, neue Zusammenarbeitsmodelle sowie deren Entwicklungsstand in den befragten Unternehmen genauer beleuchtet.
Lünendonk® betrachtet dabei den Status quo ebenso wie die Zielsetzungen und damit verbundenen Herausforderungen der teilnehmenden Unternehmen und Behörden auf dem Weg zur digitalen Transformation. Dafür wurden ca. 150 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum befragt.
Warum investieren Unternehmen in die digitale Transformation?
In den meisten Unternehmen wird ein Teil des Budgets für digitale-Transformations-Prozesse für eher klassische Ziele, wie Kostensenkung und Produktivitätssteigerungen, verwendet.
Weitere Beweggründe liegen etwa in Vorteilen im Employer Branding durch höhere Mitarbeiterzufriedenheit dank nutzungszentrierter Software oder aber in der Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks, beispielsweise durch „Sustainable by Design“.
Besonders häufig investieren die untersuchten Handelsunternehmen und Finanzdienstleister in die Identifizierung neuer Geschäftsmodelle und besonders selten die befragten Chemie- und Pharmaunternehmen.
Kern-Ergebnisse – Mehrheit befindet sich noch an der Startbahn
Die Studienergebnisse zeigen den deutlichen Willen fast aller Teilnehmenden, Veränderungen anzustoßen: 90 % der Unternehmen wollen ihre Kundenzentrierung ausbauen.
Allerdings stehen laut den Ergebnissen die meisten Unternehmen hier aber noch am Anfang.
Zu einer systematischen und wirksamen Kundenzentrierungsstrategie gehört vor allem das regelmäßige Erheben und Auswerten von Kunden-Feedback. Positiv ist: 79 % wollen in Zukunft konsequent auf Datennutzung setzen. Die meisten Unternehmen (63 %) erheben an einzelnen Touchpoints sogar bereits das Feedback ihrer Kunden. Allerdings nutzen nur 27 % die Feedback-Daten bereits systematisch.
In Bezug auf die Customer Experience Transformation befinden sich die meisten Unternehmen also eher noch an der Startbahn, als über den Wolken.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Digital Experience: Eine Hohe Usability und ein klarer Fokus auf dem Thema User Experience. Der untenstehende Auszug aus den Studienergebnissen zeigt: 90 % empfinden die UX in Form eines intuitiven Frontend-Designs als eine sehr wichtige Anforderung an die Softwareentwicklung. Doch längst nicht alle haben diesen Aspekt bereits technisch umsetzen können.
Zwei Flügel im Zusammenspiel: Human Centric Organisation und Digital Experience
Die Lünendonk®-Studie zeigt also sehr klar, dass Unternehmen einen stärkeren Fokus auf nutzungsorientierte Softwarelösungen bzw. eine optimierte Nutzerführung im Allgemeinen legen müssen und auch wollen. Das unterstreicht auch unsere UX-Strategin Kathrin Friedrich in der Studie:
„In den letzten Jahren waren nutzerzentrierte Softwarelösungen noch ein Trend. Heute ist aufgrund der hohen Qualität auf dem Markt User Experience (UX) ein großer Wettbewerbsfaktor. Kund*innen erwarten eine gute Bedienbarkeit, auch im Business-Kontext, bei internen Systemen und Fachanwendungen. Früher konnten das Unternehmen im B2B-Bereich noch wegargumentieren, weil die Konkurrenz für gute Digitallösungen vergleichsweise gering war. Das zu ignorieren ist heute definitiv nicht mehr möglich. […]“
Bei der UX geht es aber nicht nur um die Kundenperspektive, sondern doch auch um die Mitarbeitenden:
„Eine positive UX für Mitarbeitende ist ebenso wichtig wie für Kund*innen, da sie direkte Auswirkungen auf die Produktivität, Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten haben kann. Diese können ihre Arbeit dadurch effizienter und effektiver erledigen, was letztendlich auch die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen verbessert.“
Was sind also die „next big things“, die Unternehmen auf jeden Fall auf dem (Flug-)Radar haben sollten, um die Digital Experience bzw. die Customer Experience hoch zu halten?
„Aus UX-Sicht gesprochen sollten Unternehmen dringend ein inklusives Design und Barrierefreiheit berücksichtigen, wenn sie digitale Erlebnisse gestalten. Hierbei stellen sie sicher, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Produkten und Dienstleistungen haben. Um das zu gewährleisten, hat der Bundestag das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz verabschiedet. Bislang sind nur Behörden oder staatlich finanzierte oder co-finanzierte Websitebetreiber zur Barrierefreiheit verpflichtet. Ab 2025 wird Barrierefreiheit für die allermeisten Online-Shops und selbst für E-Book-Anbieter verpflichtend sein.“
Startklar: Cloud Transformation als Grundlage der Digital Experience
Um sich mit einem Extra-Auftrieb in der digitalen Transformation auszustatten, kommen Unternehmen an einem nicht vorbei: Dem Umbau, teils historisch gewachsener, IT-Landschaften auf Basis von Cloud-native Technologien.
Cloud-native-Softwareentwicklung und DevOps als wichtiger Trend bis 2025
Bereits eine vorangegangene Lünendonk®-Studie über den Markt für Digital Experience Services in Deutschland brachte zum Thema Softwareentwicklung im Cloud-Bereich eine interessante Entwicklungsprognose hervor:
Besonders stark an Relevanz gewinnen werden bis zum Jahr 2025 Cloud-native Technologien bzw. -Softwareentwicklung sowie der Einsatz von DevOps.
Der Terminus DevOps beschreibt dabei die Verbindung verschiedener, technischer Methoden bzw. die Entwicklung einer Kultur für das Zusammenspiel von IT-Betrieb und der Entwicklung von Software. Ein wichtiger Aspekt, um Agilität und Flexibilität zu ermöglichen.
„Cloud-native“ meint daneben deutlich mehr, als einen reinen „Lift and Shift“ von Applikationen in die Cloud. Tatsächlich geht es um serverlose Strukturen, „Function as a service“ und vieles mehr.
Durch all diese Ansätze lässt sich Software schnell, flexibel und kundenorientiert entwickeln und ist somit die Grundlage für agile Teams im DevOps-Modus.
Welche Vorteile bringt das Ganze? Lange Entwicklungszyklen können deutlich verkürzt und neue Features schneller eingebettet werden. Die Zeit von der Entwicklung bis zur Kundenbereitstellung wird also deutlich reduziert.
Aktuelle Studien-Ergebnisse zu den Themen Cloud- & DevOps-Entwicklung
Die aktuelle Lünendonk®-Studie zeigt:
- 38 % der Unternehmen hängen in Puncto Softwareentwicklung hinterher, bezogen auf die Integration von funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen. 59% stehen bei der Prozessautomatisierung noch ganz am Anfang.
- 58 % sind beim Thema DevOps fortgeschritten und entwickeln neue Softwarelösungen durch funktionsübergreifende Teams, die vom Design, über Softwareentwicklung bis zu den IT-Operations die Verantwortung für ein Softwareprodukt haben.
- 76 % sind dabei, ihre bisher getrennten Organisationsstrukturen aufzulösen und die Verantwortung für Entwicklung und Betrieb an sogenannte BizDevOps-Teams aus den Bereichen Management und Entwicklung zu übertragen.
- 36 % setzen im Hinblick auf IT-Operations bereits auf „Cloud-native“ in der Softwareentwicklung.
Die Ergebnisse gewähren dabei nicht nur einen Blick auf den aktuellen Status quo, sondern auch einen Blick in die Zukunft:
- 45 % geben für das Jahr 2025 die Prognose ab, dass die Entwicklung neuer Software ausschließlich auf Basis von Cloud-native-Technologien stattfindet.
- Kurz- bis mittelfristig wollen sogar 99 % der untersuchten Unternehmen Cloud-native Technologien nutzen.
Hoch hinaus mit Softwareentwicklung auf Basis von Kundenanforderungen
Bei der Softwareentwicklung sollten von Anfang an die Kundenanforderungen stärker integriert werden, zum Beispiel in Form von User-Feedback. Das wiederum hat eine starke Auswirkung auf den gesamten Software-Lifecycle, wie unser Advisory-Service-Experte Bernd Dollinger im Lünendonk®-Interview bestätigt:
„Um Kundenanforderungen schon früh in den Entwicklungsprozess zu integrieren, müssen wir von den klassischen Release-Zeitpunkten wegkommen und uns Continuos Integration/ Continuos Delivery zuwenden, sogenannten CI/CD-Pipelines. Eine der wichtigsten Auswirkungen dabei ist, dass sich der Fokus der Entwicklung von der rein technischen Umsetzung hin zu den individuellen Bedürfnissen der Kund*innen verschiebt. […]“
Doch der Aufbau von DevOps-Teams birgt auch Hürden:
„DevOps erfordert einen Kulturwandel in der Organisation, bei dem traditionelle Silos zwischen Entwicklungs- und Betriebsteams aufgebrochen werden. Bisher kommen wir noch vermehrt aus dem klassischen Silo-Denken – das müssen wir auflösen und die Prozesse vereinheitlichen, um eine gemeinsame Unternehmenskultur zu schaffen, die auf Zusammenarbeit, Vertrauen und kontinuierlicher Verbesserung basiert. Das gilt nicht nur für Dev und Ops, sondern für alle Beteiligte. […] Agilität muss auf allen Unternehmensebenen gelebt werden.“
Cloud Transformation als Auftrieb für digital Experience
Für den Aufbau einer ganzheitlichen Digital Experience, die als hochwertig empfundenen wird, spielen mehrere Aspekte eine wichtige Rolle: Zum einen multidimensionale Omnichannel-Strategien, zum anderen eine integrierte End-to-End-Prozesskette. Was bedeutet das konkret? Kund*innen sollten problem- und nahtlos zwischen Kanälen (z.B. Website, lokales Geschäft, App…) wechseln können. Auch der Abruf aktueller Stati (z.B. über Tracking) ist idealerweise unkompliziert möglich. Eine kurze Reaktionszeit auf sämtliche Anfragen über alle Kanäle ist ebenso wichtig.
Dafür wiederum sind die oben bereits erwähnten Prozessketten notwendig, die automatisiert, intelligent sowie miteinander verzahnt sein sollten.
Wie lassen sich diese Prozessketten realisieren?
- Veraltete IT- und Prozess-Silos aufbrechen
- Microservices schaffen, die unkompliziert angepasst werden können
- Relevante Prozesse und Services in die Cloud verlagern, um umfassenden Zugriff, Verfügbarkeiten und nötige Schnittstellen zu gewährleisten – Cloud Transformation
Diese Schritte wiederum sind mit einigen Herausforderungen verbunden, die es zu umschiffen gilt:
- Die technologischen Voraussetzungen sind oft nicht gegeben
- Neue Kundenschnittstellen sind zwar schnell implementiert, aber oft nicht mit der bestehenden IT-Landschaft kompatibel
IT-Transformationsprogramme haben daher eine besonders hohe Priorität, um den Herausforderungen entgegenzutreten.
Flugmodus an: Agilität als Schlüssel zur digitalen Transformation mit Leichtigkeit
In den Unternehmen sowie Behörden vollzieht sich derzeit ein Wandel und die Digitalisierung hat sich in kürzester Zeit zum zentralen Bestandteil der Strategie entwickelt. Die deutliche Mehrheit der befragten Unternehmen möchte sich neuen Gegebenheiten anpassen und strebt eine digitale Transformation an. Dabei gilt es, verschiedene Herausforderungen zu meistern, vielen fehlt aktuell noch die technische Grundlage, eine Modernisierung bestehender IT-Systeme ist oft zu wenig vorangeschritten.
Der Wille abzuheben, ist dabei bei fast 100% der befragten Unternehmen vorhanden: Sie wollen künftig Cloud-native Technologien nutzen. Doch weniger als ein Viertel befindet sich derzeit schon in der Einführung, bei über 75 % fehlt also noch der notwendige Antrieb.
Die Umsetzung neuer Entwicklungen ist dabei in hohem Maße eine kulturelle Frage – unabhängig der Branchenzugehörigkeit.Wichtige Faktoren sind in jedem Fall Reifegrad und Mindset: „Um agil zu arbeiten, müssen […] Hierarchien durchbrochen und Teams entwickelt werden, die auf allen Ebenen zusammenarbeiten.“ (Kathrin Friedrich, Head of UX Strategy & Consulting).
Als führender Digital Experience Provider unterstützt Telekom MMS Sie bei der digitalen Transformation und hilft Ihnen, alle notwendigen Potenziale zu entfalten und endlich in den Flugmodus überzugehen.
Bernd F. Dollinger – Advisory Service Manager Telekom MMS
„DevOps erfordert einen Kulturwandel in der Organisation, bei dem traditionelle Silos zwischen Entwicklungs- und Betriebsteamsteams aufgebrochen werden. Für eine Unternehmenskultur, die auf Zusammenarbeit, Vertrauen und kontinuierlicher Verbesserung basiert.“
Kathrin Friedrich – Head of UX Strategy & Consulting Telekom MMS
„Eine positive UX für Mitarbeitende ist ebenso wichtig wie für Kund*innen, da sie direkte Auswirkungen auf die Produktivität, Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten haben kann.“
Weiterführende Informationen:
>> Studie zum User Experience Reifegrad
>>Whitepaper: DevOps und Cloud erfolgreich implementieren
Ist digitales Geschäft eigentlich zuverlässig, sicher, vertrauensvoll, ausfallsicher? Wie und warum – darüber schreibe ich in diesem Blog.