Ein Gebäude, das die Heizkörper automatisch herunterstellt, wenn ein Fenster geöffnet wird oder das Licht löscht, wenn die Räume verlassen werden: Smarte Technologien unterstützen schon heute viele Menschen beim Energiesparen. Auch in großen Büro- und Geschäftskomplexen sowie Lager- und Produktionshallen können digitale Lösungen für Transparenz über die Auslastung und Einsparpotenziale liefern. Wie Sensoren dabei helfen Gebäude intelligent zu managen und Strom- und Heizkosten einzusparen oder die Warteschlange in der Kantine zu umgehen, klären wir in dieser Podcast-Folge. 

Im Gespräch mit Stefanie Uhlig 

Stefanie Uhlig ist seit 2017 Projektleiterin für Cloud Solutions in der Telekom MMS. Seitdem betreut sie die Lösung SmartSpaces. Am meisten begeistert sie daran, dass sie das Thema von Anfang an mit aufbauen und an den Herausforderungen im Projekt mit Kunden und der Lösung wachsen durfte.

„SmartSpaces ist praktisch für die Digitalisierung der ganzen Gebäudeflächen zuständig. Man hat sozusagen einen Digitalen Zwilling, also Flächenpläne, integriert, womit man dann die Auslastung mittels Sensorik tracken kann.“  

– Stefanie Uhlig, Projektmanagerin Cloud Solutions | Telekom MMS 

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Was sind SmartSpaces? 

Smart Home, Smart Building – nun auch SmartSpaces sind Teil einer intelligenten Arbeitsumgebung und stellen Flächen dar, die mit Sensorik zum Sammeln von Daten über die Auslastung und Belastungskapazitäten ausgestattet sind. Unterschieden wird dabei in Sensoren und Aktoren. Während Sensoren lediglich Daten senden, können Aktoren auch von extern angesteuert werden und Daten empfangen. Beispielsweise lässt sich so die Raumtemperatur nach Feierabend oder bei maximaler Raumauslastung extern herunterregeln, wodurch Heizkosten gespart werden können. 

Intelligentes Gebäudemanagement eignet sich für alle Unternehmen, die Daten über ihre Flächen sammeln möchten – um diese zu optimieren: Bürogebäude, Lager- oder Produktionsflächen.  

Wie hoch ist die Auslastung der Büroflächen? Wie viel Prozent der Flächen werden wann genutzt? Hieraus lassen sich beispielsweise Auswirkungen auf Öffnungs- und Reinigungszeiten von Gebäuden ermitteln.  

In welcher Frequenz und von wie vielen Personen werden Meetingräume genutzt? Können große Meetingräume eventuell in zwei Räume geteilt werden? Gibt es über bestimmte Zeitperioden hinweg ungenutzte Räumlichkeiten? Dann lassen sich hier über eine zentrale Steuerung die Heizungen herunterregulieren, Fenster schließen oder sogar der Strom abschalten, um den Verbrauch im Standby-Modus zu vermeiden.  

Homeoffice, Mobile Working, Workshops, Team-Meetings, Desk oder Non-Desk? Intelligente Gebäude geben nicht nur Aufschluss über die notwendigen räumlichen Kapazitäten, die für eine Zusammenarbeit im Unternehmen noch benötigt werden und wo sich zusätzlich Energie einsparen lässt. Sondern es spiegelt auch die Unternehmenskultur wider und lässt sich proaktiv gestalten. 

Beispielsweise lässt sich über Sensoren in der Kantine die Auslastung um die Mittagszeit in der Mitarbeiter-App abbilden. Auf diese Weise kommuniziert die Auslastungsanzeige, dass es möglicherweise nicht sinnvoll ist um 12 Uhr Mittag zu essen, sondern vielleicht eine halbe bis dreiviertel Stunde später. Ebenso bildet eine Buchungs-App für Arbeitsplätze die Büroauslastung ab und kann zeigen, dass Dienstag bis Donnerstag im Büro viel los ist und sich an diesen Tagen für ruhiges und konzentriertes Arbeiten eher die Arbeit aus dem Homeoffice eignet.  

Eine Sorge bleibt: der Schutz personenbezogener Daten. Die Vorstellung liegt nahe, dass der Einsatz von Sensorik am Arbeitsplatz das Tracken der Mitarbeitenden und ihre Anwesenheit beziehungsweise Arbeitsgewohnheiten ermöglicht. Hier kann Stefanie Uhlig beruhigen: Dem ist nicht so! Für die Anwendung der Sensoren und die anschließende Auswertung ist es nur wichtig zu wissen, ob jemand da ist. Wer das ist, ist irrelevant. Dashboards der Messergebnisse werden zudem nicht nur für das Facility Management bereitgestellt, sondern auch für die Mitarbeiter*innen. Das schafft Transparenz. 

Energieautarke Funksensoren legen den Grundstein 

Für die Anbringung von Sensoren in den eigenen Gebäuden war die Telekom MMS auf der Suche nach einem Partner. Die Herausforderung: Die Büroflächen sind nur gemietet und es dürfen keine Kabel verlegt werden. Keine optimalen Bedingungen, um Sensoren anzubringen und zu verkabeln. Eine Lösung bot die Technologie der EnOcean Alliance, eine internationale Vereinigung von 400 führenden Unternehmen der Gebäude-Digitalisierung. Seit 2008 hat sie das Ziel, ein nachhaltiges Ökosystem für Smart Homes, Smart Buildings und SmartSpaces zu etablieren. Dies wird durch standardisierte draht- und batterielose Sensor- und Kommunikationsnetzwerke erreicht. 

„Batterielose Funksensoren, Funkschalter und Funkventilsteller nutzen Licht, Bewegung oder Temperaturunterschiede in ihrer unmittelbaren Umgebung als Energiequelle, das sogenannte Energy-Harvesting.“  

Armin Anders, Gründer und VP Business Development, EnOceanGmbH 

Bei EnOcean werden bspw. folgende Energiegeneratoren eingesetzt: miniaturisierte Dynamos, kleine Solarzellen und Thermowandler. Durch deren Einsatz entfällt die teure und aufwendige Verkabelung, genauso wie der Einsatz von unzähligen Batterien. Die lange Lebensdauer von ca. 10 Jahren ist ein zusätzlicher positiver Aspekt. Energy-Harvesting sorgt für die Nachhaltigkeit der Installation, die großen Einsparungen allerdings kommen aus einer bedarfsgerechten Energie-, Flächen-, und Ressourcennutzung. 

Moderiert wird diese Folge von Steffen Wenzel, Mitgründer und Geschäftsführer von politik-digital, und Lisa Fiedler, die den Bereich Sustainability & Corporate Citizenship bei Telekom MMS verantwortet.  


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