Die Prognose für die Wirtschaft war 2009 nicht gerade rosig. Es war das Jahr eins nach dem Zusammenbruch der Lehmann Brothers – der amerikanischen Investmentbank, die im September 2008 infolge der Finanzkrise Insolvenz beantragen musste. Überall konnte man die Auswirkung der Rezession spüren. Darunter litt auch die digitale Wirtschaft, die in diesem Jahr nur 5% Umsatzwachstum verzeichnete. Die technologischen Trends und deren Entwicklung sind jedoch noch heute präsent: denn „Alles & überall – sofort“ lautete der technologische Megatrend in der digitalen Welt des Jahres 2009.
Die tagtägliche Kommunikation im Netz wurde zunehmend zur Normalität. So waren bereits 71,6% aller Internetnutzer in diesem Jahr an jedem Tag im Netz (Quelle: media perspektiven 7/2009). Dabei wurde nicht nur stationär gesurft: ab diesem Jahr entwickelte sich die mobile Internetnutzung rasant.
2009 gab es in Deutschland über 108 Mio. Mobilfunkanschlüsse, das sind 1,3 pro Einwohner. Danach war bis zum jetzigen Zeitpunkt nur noch eine leichte Steigerung zu verzeichnen: Anfang 2015 waren es rund 112 Mio. Anschlüsse (Quelle: Bundesnetzagentur).
Der Siegeszug des Smartphones beginnt
Zur mobilen Internetnutzung gehören natürlich auch Smartphones, deren Siegeszug 2009 begann. Zu Beginn des Jahres waren bereits 6,3 Mio. Deutsche Nutzer eines Smartphones. In den darauffolgenden Jahren boomte der Markt und ihre Anzahl verdoppelte sich.
Hosting und Cloud Services als Megatrends
Analog dem globalen Trend zu Mobile gab es 2009 mehrere technologische Entwicklungen, die dazu beitrugen, dass Daten überall und sofort verfügbar sind. So starteten einige Hosting-Services, die Daten zentral abzuspeichern und dem Nutzer flexibel auf jedem mobilen Gerät dezentral zur Verfügung zu stellen, wie z. B. Dropbox.
Im Jahr 2009 war endlich auch die Beta-Version von Dropbox öffentlich verfügbar. Bis Ende des Jahres nutzen schon knapp 4 Mio. Nutzer diesen Dienst, wobei Dropbox erst Ende 2010 als finale Version auf den Markt kam.
Bereits während der Beta-Phase gewann Dropbox 2009 die Auszeichnung „Best Internet Application“ bei den Crunchies Awards, die von verschiedenen Firmen aus dem Silicon Valley und Venture Capitalists vergeben werden.
Aber nicht nur im privaten Bereich wuchs der Wunsch nach der flexiblen Verfügbarkeit von Daten. So war Cloud Computing ein Trend, der sich in diesem Jahr manifestierte. Marissa Mayer von Google sah in Cloud Computing den Trend der Zukunft.
Den Vorteil für Unternehmen und gerade auch für Startups stellte sie ganz klar heraus. Nicht mehr Rechnerkapazitäten, sondern nur die Geschäftsidee ist entscheidend. „So können Start-ups über Nacht 100.000 oder gar eine Million Kunden bedienen. Wichtig ist nur noch die Idee.“
Damit war ein neuer Wirtschaftstrend eingeläutet: das stärkere Denken in Richtung Geschäftsidee und Innovation. Dem tragen auch wir als T-Systems Multimedia Solutions Rechnung: Wir etablierten 2009 das Digital Life Camp als neues Format und interne Innovationsschmiede. Und auch in dem diesjährigen Motto „Reboot your knowledge“ spiegelt sich dieser Trend wider.
As a Services setzt sich durch
Genau in dieser Zeit nahmen auch Software- und Platform as a Service-Dienste Fahrt auf. Unternehmen konnten über diese Plattform jegliche Geschäftsanwendungen und vor allem auch Maßnahmen zur Kundenbetreuung ohne eigene IT-Ressourcen abbilden.
2009 ging unser heutiger Partner Salesforce einen nächsten Schritt im Sinne einer ganzheitlichen Unterstützung der Zusammenarbeit in Unternehmen. Mit dem „Chatter“ konnten schon 2009 Mitarbeiter im Unternehmen direkt miteinander kommunizieren, wie sie es von Social-Networking-Anwendungen gewohnt waren.
Diese Verknüpfung von Cloud Computing und Social Media war der Ausgangspunkt für die Entwicklung zu umfassenden Social Enterprise Solutions. So kann heute jedes Unternehmen Anwendungen und Prozesse leicht skalieren. Und die Mitarbeiter nutzen die Potenziale von Social Media bei der täglichen Zusammenarbeit. Der technologische Startpunkt war auch hier das Jahr 2009.
P.S.: Übrigens startete in diesem Jahr auch die „Digitale Weltbibliothek“, ein Projekt der amerikanischen Nationalbibliothek Library of Congress und der UNESCO. Hier werden bis heute allen Interessenten die wichtigsten Dokumente der Weltkultur in verschiedenen Sprachen zugänglich gemacht.
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