Von Sebastian Schreier, Software Engineering Telekom MMS.

Mehr als ein Jahr ist nun vergangen seit Anfang 2020 mit Shopware 6.1 die erste Shopware 6 – Version für den Produkteinsatz zur Verfügung stand. Seitdem hat sich nicht nur beim Funktionsumfang viel getan, auch im Shopware Community Store sind immer mehr Plugins für Shopware 6 verfügbar. Viele alteingesessene und zukünftige Shopbetreiber stellen sich nun die Frage – lohnt sich für mich ein Umstieg auf Shopware 6?

Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick in die alljährliche Händlerumfrage von Shopware: rund 52 Prozent der Befragten nutzen Shopware 5, wobei eine Aktualisierung auf Shopware 6 bei rund 27 Prozent der Befragten für das Jahr 2021 geplant ist. Shopware 6 ist schon bei rund 35 Prozent im Einsatz. Die neue Version kommt also bereits jetzt für eine größere Anzahl an Händlern in Betracht. Um abzuwägen, ob sich der Umstieg lohnt, kommt es an erster Stelle erst einmal darauf an, ob man neu in die E-Commerce-Welt starten möchte oder eine Migration beispielsweise von Shopware 5 oder einem anderen Shopsystem wie Magento 1 oder WooCommerce auf Shopware 6 plant. Als Entscheidungshilfe stellen wir deshalb einmal beide Möglichkeiten kurz vor.

„The time is now“ – Ich möchte auch in der E-Commerce-Welt durchstarten

Wenn die Entscheidung gefallen ist, einen eigenen Onlineshop zu betreiben, gilt es im nächsten Schritt, für sich erst einmal folgende Fragen zu beantworten, die entscheidend für den weiteren Weg sind: Auf welches Shopsystem setze ich? Auf welchem Wege möchte ich meine Kunden erreichen? Und wer sind meine Kunden überhaupt?

Gute Gründe für den Einsatz von Shopware 6 im Gegensatz zu seiner Vorgängerversion und zu anderen Systemen sind:

  • Die wachsende Internationalisierung durch eigene Sprachpakete derzeit für Bosnisch, Chinesisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Indonesisch, Italienisch, Lettisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Schwedisch, Spanisch, Tschechisch und Türkisch, damit alle Administrations- bzw. Storefrontbausteine in den Sprachen übersetzt sind und genutzt werden können
  • Die sogenannten „Verkaufskanäle“, über die man seine Kundengruppen gezielt ansprechen kann – sei es im Rahmen eines Onlineshops, in einer Social-Media-Plattform wie Facebook oder Instagram oder bei einem Markplatz wie Amazon oder eBay
  • Die „Erlebniswelten“ von Shopware 6, speziell auch in Verbindung mit dem Shopware – Plugin CMS Extensions, die vielfältige CMS-Funktionen wie eine QuickView oder eine Scroll-Navigation in den Kategorien, auf Landingpages und auf Shopseiten ermöglichen und bereits jetzt schon eine große Anzahl an Elementen für die Inhaltsdarstellung mitliefern
  • Die dynamischen Produktgruppen, um beispielsweise Produkte in Beziehung zueinander zu setzen und zu gruppieren, um über Regeln mit Eigenschaften und Bedingungen die Produkte zu organisieren und sie anschließend an vielen Stellen im Shop werbewirksam auszuspielen
  • Eine vielseitige und performante Medienverwaltung als zentrale Verwaltung für Medien aller Art
  • Die Möglichkeit, das Backend bzw. die Administration nun auch auf allen mobilen Endgeräten nutzen zu können
  • Der API-First-Ansatz, durch den alle Bereiche über eine API ansteuerbar sind und der es dadurch ermöglicht, die Prozesse von Shopware zu automatisieren
  • Neue Technologien vor allem zur Verbesserung der Performance und der Nutzbarkeit des Backends und des Frontends – im Backend kommt nun Vue.js zum Einsatz, im Frontend Twig, Bootstrap und SASS

Speziell die Verfügbarkeit des Rule Builders in den Erlebniswelten macht Shopware 6 nun auch zu einem enorm leistungsstarken Content-Management-System, da man so je Erlebniswelten-Block definieren kann, wer den Inhalt sehen darf und so nicht nur Promotion-Aktionen perfekt steuern, sondern auch Zielgruppen zielgerichteter ansprechen kann. Meldungen wie „Danke für dein Vertrauen“, wenn der Kunde bereits im Shop eingekauft hat oder Rabattcodes zu verschiedenen Tages- oder Uhrzeiten sind dadurch nun problemlos möglich. Die nahtlose Shop-Anbindung an die Marktplätze von Amazon und eBay, beispielsweise durch Shopware Markets, und die integrierte SEO-Optimierung sind aber auch gute Gründe für den Einsatz von Shopware 6.

Durch die leistungsstarke B2B Suite ist Shopware 6 nicht nur für das B2C-, sondern auch für das B2B-Segment sehr gut geeignet – laut der Händlerumfrage von Shopware sind schon rund 66% der Befragten in beiden Segmenten tätig. Ein B2B-Einstieg muss dabei auch nicht zwangsweise langwierig und teuer sein, wie man an unser B2B Shop Now – Lösung sehen kann.

Insofern man sich bereits für Shopware entschieden hat, aber noch schwankt, ob man nicht noch auf die altbewährte und ausgereifte Shopware Version 5 setzen möchte, sollte man jedoch die von Shopware genannte Deadline für Shopware 5 für Bugfixes und Security Updates bis 2024 im Hinterkopf behalten.

An erster Stelle bei der Entscheidungsfindung sollte aber immer eine detaillierte Anforderungsanalyse stehen, da nicht jedes E-Commerce-System für jeden Anwendungsfall das Beste ist – auch wenn Shopware speziell durch die Vielzahl an verfügbaren Plugins im Shopware Community Store nahezu jeden Anwendungsfall abdecken kann.

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„Into the new world“ – Umstieg auf Shopware 6

Insofern man bereits im E-Commerce zu Hause ist und erfolgreich einen Onlineshop betreibt, stellt sich einem früher oder später die Frage, ob das im Einsatz befindliche E-Commerce-System für die eigenen Anforderungen auch für die Zukunft noch das Richtige ist. Hat man bereits Shopware 5 im Einsatz, stellt sich diese Frage durch das Erscheinen des Nachfolgeprodukts sogar schon eher. Da es sich bei Shopware 6 um ein Generationsupdate bzw. eine komplette Neuentwicklung handelt, ist eine One-Click-Migration somit nicht möglich.

Vor dem möglichen Umstieg sollte man sich allerdings erst einmal Gedanken machen, welche Funktionen im eigenen Shop für einen selbst wichtig sind und anschließend prüfen, ob diese bereits in Version 6 integriert oder geplant sind oder ob die Funktionen ggf. durch Plugins aus dem Shopware Community Store nachgerüstet werden können, da Shopware 6 bewusst kein Nachbau von Shopware 5 ist. Ist beides nicht der Fall, müsste die entsprechende Funktion erst entwickelt werden, wenn auf sie nicht verzichtet werden kann. Ebenso kommt dazu, dass nicht alle Daten aus dem Alt-System ohne Weiteres in das Neu-System übernommen werden können, beispielsweise die Inhalte aus den Einkaufswelten von Shopware 5 in die Erlebniswelten von Shopware 6, da sich diese sowohl vom Aufbau als auch von der Funktionsweise her stark unterscheiden. In diesem Fall müsste dann also auch genug Zeit für die Neupflege der Inhalte in den Erlebniswelten eingeplant werden. Auch die technischen Änderungen der Frontend-Technologien, beispielsweise der Wechsel der Template-Engine von Smarty zu Twig und der Wechsel von jQuery und LESS hin zu VanillaJS, Bootstrap und SASS machen es nötig, das eingesetzte Theme für das Frontend des Shops neu zu entwickeln, insofern man nicht komplett auf das mitgelieferte Storefront – Theme von Shopware 6 setzen möchte.

Wenn die Entscheidung für eine Migration auf Shopware 6 gefallen ist, muss diese gut geplant werden, da der Onlineshop von Hand und Stück für Stück umgezogen werden muss. Um den Umstieg von Shopware 5 auf Shopware 6 zu erleichtern, bietet Shopware einen Migrationsassistenten an, der dabei folgendes übernimmt:

  • er prüft den Server auf alle erforderlichen Voraussetzungen,
  • stellt eine Übersicht bereit, welche Plugins bereits einen Nachfolger anbieten, einen Nachfolger angekündigt haben oder noch keinen Nachfolger bekanntgegeben haben bzw. keinen Nachfolger anbieten,
  • übertragt die Lizenzen für den Shop und die Plugins auf die neue Version und
  • übernimmt die möglichen Daten aus Shopware 5 in Shopware 6.

Eile ist bei dem Umstieg auf Shopware 6 aber noch nicht geboten, da Shopware Bugfixes und Security Updates noch bis 2024 für Shopware 5 liefern wird.

Für die Shopbetreiber, die aufgrund des Support-Endes von Magento 1 im Juni 2020 oder von Magento 2 zu Shopware 6 wechseln möchten, stellt Shopware im Rahmen des Migrationsassistenten ebenso ein eigenes Migrationsprofil bereit, damit der Umstieg so leicht wie möglich fällt.


Preview auf Teil 2:

Im zweiten Teil der Serie erklären wir die Durchführung der Migration von Shopware 5 zu Shopware 6 Schritt für Schritt. Dieser erscheint in KW15 auf unserem E-Commerce Blog.


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Sebastian Schreier, Software Engineering Telekom MMS

Als Software Engineer mit über 7 Jahren Erfahrung speziell im Shopware- Umfeld fühle ich mich im E-Commerce pudelwohl und versuche, täglich gemeinsam mit dem Kunden das Beste aus seinem Shop herauszuholen.