Maren Henkel, Werkstudentin Corporate Events | Telekom MMS

Die Entwicklung und der Betrieb von Software spielen eine entscheidende Rolle im Kontext der Nachhaltigkeit. Von der transparenten Messung des Energieverbrauchs bis hin zur Programmierung effizienter Algorithmen – jeder Schritt trägt zur Schonung von Ressourcen und zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Aber was bedeutet das für ein Unternehmen wie die Telekom MMS? Mit dieser Frage habe ich mich im Rahmen meiner Bachelorarbeit beschäftigt. Entstanden ist dabei ein Lastenheft, welches die verschiedenen Aspekte für eine nachhaltige Softwareentwicklung aufgreift und beleuchtet, und als Basis für Kundenprojekte dienen soll, um Softwarelösungen nachhaltig(er) zu gestalten.

1. Energieeffiziente Softwareentwicklung: Code, Algorithmen und Endgeräte

Nachhaltigkeit beginnt bereits in der Entwicklungsphase. Der Code und die eingesetzten Algorithmen sollten so gestaltet sein, dass sie die CPU-Belastung minimieren und so den Energieverbrauch der Endgeräte reduzieren. Die Nutzer*innen sollten zudem die Möglichkeit haben, ressourcenintensive Funktionen wie automatische Animationen zu deaktivieren oder im Hintergrund laufende Prozesse zu steuern. Skalierbare Strukturen für Rechenzentren ermöglichen zudem eine bedarfsgerechte Anpassung, um Energie und Ressourcen zu sparen.

2. Ganzheitliche Messmöglichkeiten und Transparenz

Die Erfassung des Energieverbrauchs ist entscheidend. Bereits in der Entwicklungsphase sollten umfassende Messmöglichkeiten implementiert werden, die eine transparente Darstellung des Energieverbrauchs im Betrieb ermöglichen. So können die dadurch entstehenden Emissionen errechnet und Maßnahmen zur Optimierung und Verbesserung der Klimabilanz erarbeitet und eingeleitet werden.

3. Datenverarbeitung und -speicherung: Reduktion und effiziente Nutzung

Eine nachhaltige Software sollte nur relevante Daten erfassen und speichern. Durch Reduzierung des Speicherbedarfs werden Entwicklungskosten gesenkt, die Wartung vereinfacht und die Auslastung der Endgeräte optimiert. Ressourcenschonende Speicherformate und Cloud-basierte Datensicherung tragen zusätzlich zur Effizienz bei und entlasten das Endgerät, wodurch wiederum Energie eingespart werden kann.

4. Effiziente Nutzung der Ressourcen: Endgeräte und Rechenzentren

Die Software sollte die Ressourcen der Endgeräte effizient nutzen, um deren Lebensdauer zu verlängern. In Rechenzentren ermöglicht eine dynamische Anpassung der Serverkapazitäten eine bedarfsgerechte Nutzung und reduziert den Energiebedarf. Hier kann auch die Auswahl der Programmiersprache von Bedeutung sein, wodurch die Komplexität einer Software reduziert werden kann, um so Ressourcen zu schonen.

5. Schulung und Sensibilisierung für nachhaltige Nutzung

Ein geschultes Entwicklerteam, das sich nachhaltigen Praktiken verschrieben hat, ist der Schlüssel zur Entwicklung und zum Betrieb nachhaltiger Software. Denn Nachhaltigkeit muss von Anfang an in der Architektur der Software mitgedacht werden. Durch die Schulung wird nicht nur die Effizienz der Software gesteigert, sondern auch die Sensibilisierung der Nutzer*innen gefördert. Schulungen sollen nicht nur die Bedienung der Software vermitteln, sondern auch einen nachhaltigen Umgang mit Endgeräten fördern.

6. Barrierefreiheit und Usability

Die Barrierefreiheit der Software wird weiter durch eine intuitive Benutzeroberfläche gestärkt, die klare und leicht verständliche Navigationselemente sowie ausreichende Kontraste und anpassbare Schriftgrößen bietet. Eine kontinuierliche Überprüfung und Anpassung unterstützen eine inklusive Nutzung der Software, indem sie sicherstellt, dass unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten der Nutzer berücksichtigt werden. Einstellungen wie eine Dark Mode Option fördern zudem eine augenschonende Anwendung, tragen aber auch zur Einsparung von Energie bei.

Fazit: Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Softwareentwicklung

Die nachhaltige Softwareentwicklung erfordert eine ganzheitliche Betrachtung von der Code-Entwicklung bis zum Betrieb und der Wartung, ganz im Stil der Lebenszyklusbetrachtung. Effiziente Programmierung, transparente Messmöglichkeiten, sparsame Datenverarbeitung und Ressourcennutzung sowie Barrierefreiheit sind dabei zentrale Elemente. Durch die Integration nachhaltiger Prinzipien in jeden Schritt des Software-Lebenszyklus wird nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch die Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit der Software sichergestellt. Mit meiner Abschlussarbeit ist das Thema aber natürlich noch nicht zu Ende gedacht. Es bedarf konkreter Entwicklungen, die immer wieder an neue Forschung und Weiterentwicklungen in dem Bereich angepasst werden können und müssen. Vielleicht hilft zukünftig auch künstliche Intelligenz, um sich dem Thema anzunehmen und Fortschritte voranzutreiben, sodass wir als Unternehmen unseren Beitrag zum Schutz der Umwelt sichern können.


Gehen Sie mit uns den Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Wir unterstützen und beraten Sie gerne.

➥ Corporate Responsibility

➥ Nachhaltige Unternehmensstrategien

➥ Podcast: Open Source Community – Wissen teilen, Ressourcen schonen und Gesellschaft bereichern


Maren Henkel, Werkstudentin Corporate Events | Telekom MMS

Maren studiert Betriebswirtschaft mit den Schwerpunktfächern betriebliches Gesundheitsmanagement und Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin. Als Werkstudentin bei der Telekom MMS ist sie für die Organisation, Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von internen sowie externen Veranstaltungen zuständig. Außerdem unterstütze sie intern bei der Erarbeitung eines eLearnings zum Thema „Green Software Engineering“, wodurch das Interesse an dem Thema aufgekommen ist und Maren zu der Abschlussarbeit inspiriert hat.