Einkaufen ist heute so einfach wie noch nie, denn der Einzug intelligenter Sprachassistenten in immer mehr Haushalte verändert unser Einkaufsverhalten. Haben Sie auch schon so einen Sprachassistenten zuhause, der zuhört, mit Ihnen kommuniziert und alles Mögliche für Sie übernimmt? Die künstliche Intelligenz Alexa von Amazon Echo spielt die Wunschmusik, beantwortet Fragen zum Wetter und kauft sogar für Sie ein.
Es reicht einfach „Alexa“ zu rufen und sie hört zu und bestellt – Shampoo, Zahnpasta und Puppenhäuser. Ja, auch Puppenhäuser – ganz zur Freude eines sechsjährigen Mädchen aus Texas, die Alexa erzählte, dass sie gerne ein Puppenhaus und Kekse hätte. Gesagt, getan: kurze Zeit später wurden knapp zwei Kilo Kekse und eine Puppenstube im Wert von umgerechnet 150 Euro geliefert. Doch das ist noch nicht alles. Ein Lokalsender berichtete über diese amüsante Story. Dabei wiederholte der Moderator die Worte des Mädchens: „Alexa, order me a dollhouse“. Daraufhin wurden hunderte Haushalte unfreiwillig mit Puppenhäusern versorgt.
Das Beispiel zeigt – künstliche Intelligenz ist noch ausbaufähig. Wir stehen noch ganz am Anfang und kleine Pannen gehören bei einer neuen Technologie dazu. Genauso wie ein kompetenter Berater an Ihrer Seite.
Besser Beraten im E-Commerce
E-Commerce wuchs im vergangenen Jahr um 10,8% im deutschen Einzelhandel. Für dieses Jahr wird ein Umsatzplus von 4 Mrd. € erwartet, dieses entspricht fast 10% des gesamten Umsatzvolumen.
Quelle: Handelsverband Deutschland
Der klassische Handel hat als primäre Funktionen die Bevorratung und Warenverfügbarkeit, die Beratung zu Produkten sowie die Lieferung von Waren.
Durch die Möglichkeiten der Digitalisierung werden zunehmend die Handelsfunktionen im digitalen Kanal abgebildet. Dieses umfasst neben dem möglichen Angebot einer breiten Sortimentsbreite („Long Tail“) auch gerade den Einsatz von neuen Technologien, die eine Optimierung und Transparenz des Warenflusses für den Hersteller, Handel und auch Kunden bedeuten.
Zum einen ergeben sich hier neue Möglichkeiten für Intermediäre wie Großhändler oder Spezialdienstleister, die Funktionalitäten wie virtuelle Berater zur Verfügung stellen. Auf der anderen Seite können Hersteller die Möglichkeiten des digitalen Kanals nutzen und damit direkt Produkte vertreiben und eine Kundenbeziehung zum Konsumenten aufbauen.
Quelle: Handelsverband Deutschland
Trends
Für Hersteller, Händler und andere Akteure ergeben sich gleichermaßen verschiedene Handlungsoptionen, um vom digitalen Handel zu profitieren:
Hersteller:
Die strategischen Optionen eines Direktvertriebs sind vor dem Hintergrund eines bestehenden Händlernetzes zu prüfen, z.B. die Migration zu einem Multichannel-Vertrieb, der u.a. aus digitalen und stationären Vertriebswegen besteht.
Wichtig dabei ist, von den Kundenbedürfnissen ausgehend die Produkte und Serviceangebote im E-Commerce zu betrachten und zu planen. So ist hierbei über die letzten Jahre ein deutlicher Anstieg an Produktindividualisierung (Mass Customization) zu beobachten. Nicht nur das Produkt, sondern auch die Bestandteile der Vertriebsprozesse wachsen an Bedeutung, wie zum Beispiel Kundenservice, Käuferbewertungen und Preisvergleichsportale.
Logistik-Dienstleister:
Die Zunahme von E-Commerce bedeutet auch ein Wachstum in dieser Branche. Hier entwickeln Logistiker neue Services, um den Markt zu bearbeiten. Die Übernahme von logistischen Dienstleistungen für Hersteller oder Handel, wie Lagerung, Kommissionierung und Transport, bringen neue Geschäftsfelder hervor. Neue Technologien ermöglichen neben einem zunehmenden Grad an Automatisierung auch eine Optimierung in Lagerhaltung und Routenplanung, wie z.B. Vorhersage von Bestandsveränderungen oder Telematik-Anwendungen im Flottenmanagement.
Händler:
Die Handelswege sind schon lange nicht mehr eindimensional. Durch den Vertriebskanal Internet wird jeder Händler zum Multichannel-Anbieter. Sämtliche Handelsaktivitäten und -angebote orientieren sich an der Zielgruppe, so kommen zunehmend neue Technologien im Bereich der Indoor-Navigation wie Beacons oder auch zugeschnittene bzw. personalisierte Warenangebote aufgrund der Kundenprofile zum Einsatz. Das Warenregal wird mit IoT-Sensoren (Internet of Things) vernetzt und agiert somit intelligent und selbständig auf Kundenbedarfe. So wird der Kunde individueller angesprochen und durch die Interaktionsmöglichkeiten wird das Einkaufserlebnis verstärkt. Beim Kunden entsteht ein sichtbarer und vor allen Dingen wahrnehmbarer Nutzen.
Spezialisten:
Im digitalen virtuellen Raum können neue Services angeboten werden. Diese offenbaren auch Chancen für neue Marktteilnehmer, z.B. Unternehmen, die Software entwickeln, um den Verkaufsprozess abzubilden bzw. zu unterstützen, oder Dienstleister, die im Bereich Akquise oder Zahlungsabwicklung tätig sind. Beispiele hier sind Chatbots oder Sprachassistenten zur Unterstützung des Einkaufes direkt. Auch gibt es heute schon erste Anwendungen, in denen mittels AR-Technologie (Augmented Reality) der Raum in der stationären Filiale mit Informationen angereichert wird, z.B. die Einblendung von Produktinformationen oder Darstellung der Anwendung des Produkts.
Zudem existieren schon Ansätze, stationäre Läden mit entsprechender Technologie so auszurüsten, dass der gesamte Einkaufsprozess mit dem Smartphone unterstützt und komplett abgebildet werden kann. BingoBox in China – als Pendant zu AmazonGo – plant Supermärkte ohne Personal, der Kunde loggt sich über sein Wechat-Konto ein und scannt und bezahlt dann selbständig seine Waren.
E-Commerce betrifft jedes Unternehmen direkt oder indirekt. Die verschiedenen Handlungsoptionen sind unternehmensspezifisch zu prüfen. Ein Ergebnis kann hier eine strategische Roadmap sein, um den Migrations- und Entwicklungsprozess dynamisch zu begleiten.
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